15.01.2025

Steuereinnahmen aus Glücksspiel im Jahr 2023 erstmals gesunken

Die Steuereinnahmen aus Glücksspielen sind 2023 laut dem Statistischen Bundesamt im Vergleich zum Vorjahr um 3,6 Prozent gesunken.

Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, nahmen die öffentlichen Kassen im Jahr 2023 rund 2,48 Milliarden Euro Steuern aus Lotto, Sportwetten, Online-Poker und anderen Glücksspielen ein. Das waren 3,6 Prozent weniger als ein Jahr zuvor und der erste Rückgang nach zuletzt stetig steigenden Einnahmen.

Im Zehnjahresvergleich lagen die staatlichen Einnahmen aus Glücksspiel im Jahr 2023 um 51,5 Prozent höher als im Jahr 2013 mit 1,64 Milliarden Euro.

Ertragreichste Einnahmequelle: Lotteriesteuer

Ertragreichste staatliche Einnahmequelle beim Glücksspiel war im Jahr 2023 die Lotteriesteuer mit rund 1,77 Milliarden Euro und einem Anteil von 71 Prozent an den Steuereinahmen aus Glücksspiel insgesamt. Damit stiegen im Vergleich zum Jahr 2022 die staatlichen Einnahmen aus der Lotteriesteuer um 5,8 Prozent, im Zehnjahresvergleich um 22,3 Prozent.

Weniger Steuereinnahmen durch Sportwetten, virtuelles Automatenspiel und Online-Poker

Die steuerlichen Einnahmen aus Sportwetten gingen im Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahr um 5,2 Prozent auf 409 Millionen Euro zurück. Allerdings waren sie damit mehr als doppelt so hoch (+116,8 Prozent) wie zehn Jahre zuvor. Im Jahr 2013 erzielte der Staat mit der seit dem 1. Juli 2012 geltenden Sportwettsteuer Einnahmen in Höhe von 189 Millionen Euro.

Den deutlichsten Rückgang der Steuereinnahmen gegenüber dem Vorjahr gab es im Jahr 2023 bei der virtuellen Automatensteuer (-38,5 Prozent). Rund 264 Millionen Euro nahmen die öffentlichen Kassen 2023 durch die virtuelle Automatensteuer ein. Im Jahr 2022 waren es noch 430 Millionen Euro.

Auch die Steuereinnahmen aus Online-Poker gingen im Vorjahresvergleich zurück – um 7,5 Prozent: Von 33 Millionen Euro im Jahr 2022 auf 30 Millionen Euro im Jahr 2023. Virtuelles Automatenspiel und Online-Poker werden seit dem 1. Juli 2021 besteuert, damals trat der Staatsvertrag zur Neuregulierung des Glücksspielwesens in Deutschland in Kraft.

Das Lotterierecht in Deutschland – und damit auch die Rennwett- und Lotteriesteuer – ist Ländersache. Das heißt, die Einnahmen stehen den Bundesländern zu. Den größten Anteil an den Einnahmen hatte 2023 mit 22 Prozent das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen (535 Millionen Euro). Darauf folgte Bayern mit 14 Prozent (350 Millionen Euro) sowie Baden-Württemberg mit 12 Prozent (300 Millionen Euro).

Keine Angaben über Einnahmen aus der Vergnügungssteuer – Jahresbericht der Glücksspielaufsichtsbehörden der Länder wird erwartet

Über die Höhe der Einnahmen der Kommunen aus der Vergnügungssteuer werden in der Pressemitteilung keine Angaben gemacht. Aktuelle Zahlen für das Jahr 2023 werden hierzu mit der Veröffentlichung des Jahresberichts der Glücksspielaufsichtsbehörden der Länder erwartet.

„Nicht wenige Mitgliedsunternehmen des BA haben schwer zu kämpfen, um ihren Betrieb wirtschaftlich auf Kurs zu halten. Manche kämpfen um ihre Existenz!“, sagt Simone Storch, Geschäftsführerin des Bundesverbands Automatenunternehmen (BA), in einem BA direkt-Schreiben.