14.01.2021

Henzgen kritisiert Glücksspielregulierung in Deutschland

Dr. Daniel Henzgen kritisiert im Interview mit der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" den typisch deutschen, moralischen Argumentationsansatz in Bezug auf die Glücksspielregulierung.

Dr. Daniel Henzgen, Leiter Politik und Außenbeziehungen von Löwen Entertainment, kritisiert die Glücksspielregulierung in Deutschland in einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“.

Über die hohe Bedeutung von Spieler- und Jugendschutz sowie Suchtprävention gebe es laut Henzgen gar keinen Dissenz. Entscheidend sei der Weg dorthin. Henzgen hält Spielersperrsysteme, regelmäßige Kontrollen der Betreiberzuverlässigkeit und verpflichtende Zusammenarbeit mit Präventionsberatern für richtig. Nicht geeignet sei der typisch deutsche moralische Argumentationsansatz. Dabei übt er scharfe Kritik an der geplanten Gesetzesänderung in Rheinland-Pfalz.

„Moralischer Rigorismus“ und „Prohibitionsdilemma"

„Mit moralischem Rigorismus erreichen Sie keine sinnvollen politischen Ziele!“, betont Henzgen. Vielmehr gerate man in ein „Prohibitionsdilemma“. In Hinterzimmern, Shisha-Bars und Kulturvereinen würden Tausende vollkommen unregulierte, von keinem TÜV geprüfte illegale Maschinen stehen.

„Da lacht sich so manch einer in den Shisha-Bars kaputt"

Auch das Bundesland Berlin bezieht er in seine Kritik ein. Bei der organisierten (Clan-)kriminalität spielten die illegalen Geräte eine Rolle. In Berlin dürfe man den Besuchern von Spielhallen nicht mal ein Glas Wasser anbieten, trotzdem oder gerade deswegen sei Berlin zum Hotspot des illegalen Glücksspiels geworden. Löwen Entertainment werde laut Henzgen seine fünf Hallen in der Hauptstadt schließen. „Da lacht sich so manch einer in den Shisha-Bars kaputt“, sagt Henzgen.

Qualitative Regulierung

Er fordert daher eine qualitative Regulierung und „keine mehr mit dem Zollstock“. „Wer will denn im Zweifelsfall entscheiden, wenn zwei Hallen nebeneinander liegen, welcher Anbieter weichen muss? Wegen ähnlicher Fälle sind deutschlandweit schon über 3 000 Verwaltungsgerichtsverfahren anhängig“, sagt Henzgen.

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