25.08.2016

Freizeit-Monitor: Mehr Internet, weniger Partnerschaft

Den größten Teil ihrer Freizeit verbringen die Deutschen immer noch vor dem Fernseher. (Foto: Andreas Morlok/pixelio.de)

Die BAT-Stiftung für Zukunftsfragen stellte am Donnerstag, am 25. August, in Berlin ihren "Freizeit-Monitor 2016" vor. Für die seit mehr als 30 Jahren regelmäßig durchgeführte repräsentative Untersuchung zum Freizeitverhalten der Bundesbürger wurden über 3 000 Personen ab 14 Jahren in persönlichen Interviews zu ihrem Freizeitverhalten befragt.

Die Ergebnisse lassen sich im Kern wie folgt zusammenfassen: Fernsehen, Radio hören und Telefonieren sind nach wie vor die Top Drei der Freizeitbeschäftigungen. Mediennutzung und Sport boomen, gleichzeitig wird weniger Zeit für Kontakte mit anderen Menschen aufgewendet.

Angebot wächst

Die Auswahl an Freizeitbeschäftigungen in Deutschland wächst unaufhaltsam, die Freizeitbranche hat für jeden etwas zu bieten. Dennoch bleibt das Fernsehen die mit Abstand häufigste Freizeitaktivität der Bundesbürger. So geben 97 Prozent der Bevölkerung an, regelmäßig – mindestens einmal pro Woche – fernzusehen.

Betrachtet man die häufigsten Freizeitaktivitäten genauer, lassen sich hier drei Hauptgruppen unterscheiden: Mediennutzung, Regeneration und Kontaktpflege. Sechs der zehn häufigsten Freizeitaktivitäten sind durch Medien geprägt. Neben klassischen Formaten wie Fernsehen, Radio hören, Telefonieren oder Zeitunglesen, dominieren inzwischen Internet und Smartphone den Freizeitalltag. Insbesondere für die junge Generation sind letztere nicht nur Zeitvertreib, sondern auch Mittel zum Zweck, um Aktivitäten zu koordinieren, soziale Kontakte zu pflegen oder abzuschalten.

Drei Viertel regelmäßig online

"Im Jahr 1996 hatten nicht einmal zwei Prozent der Bundesbürger einen privaten Internet­anschluss", beschreibt die Studie die dramatischste Veränderung. "2011 war bereits fast jeder zweite Deutsche online. Gegenwärtig sind es mehr als drei Viertel, die regelmäßig im Netz surfen."

Im Fünf-Jahres-Vergleich ist das Internet damit der eindeutige Gewinner, heißt es, und ein Ende des Booms werde wohl erst bei einer annähernden Vollversorgung erreicht werden.

Aber auch sportliche Aktivitäten werden deutlich häufiger ausgeübt. Ob allein oder in der Gemeinschaft, im Fitnessstudio oder der Natur: viele Bürger wollen sich und ihrem Körper etwas Gutes tun.

Immer weniger Zeit investieren die Bundesbürger dagegen in ihre Verwandten und Bekannten. Allein die gemeinsame Zeit mit Freunden ist hierbei in den letzten fünf Jahren um ein Drittel zurückgegangen. Aber auch für die Familie und für Intimitäten mit dem Partner wird sich immer weniger Zeit genommen. Zudem wird im Vergleich zu 2011 weniger gelesen, egal ob in einem Buch, einer Zeitung oder Zeitschrift.