Bundesbank nimmt zukünftig nur noch standardisierte Münzgebinde an
Die Bundesbank hat in einer neuen Richtlinie festgelegt, dass ab 1. Januar 2004 die Annahme und Herausgabe von standardisierten Münzrollengebinden als einzige Form kostenloser Standardleistungen angeboten wird. In einem Ergänzungsschreiben wird darauf verwiesen, dass ab 2005 nur noch standardisierte Münzrollengebinde bearbeitet werden.
Dies habe zur Folge, dass Münzbeutel und nicht standardgemäß gefertigte Münzrollen ab diesem Zeitpunkt überhaupt nicht mehr bei der Bundesbank eingereicht werden können, betont Harro Bunke in einem Rundschreiben.
Der Geschäftsführer des Bundesverbandes Automatenunternehmer (BA) appelliert: „Jedes Unternehmen, das größere Mengen an Münzen einnimmt, steht vor der Notwendigkeit, schnellstmöglich eine geeignete Lösung für die Bargeld-Entsorgung zu finden.“
Grundsätzlich würden sich vier Handlungsmöglichkeiten anbieten: Das Führen eines Info-Gespräches mit der Hausbank; die Anschaffung einer Münzrolliermaschine und einer Vorrichtung zur Einschrumpfung von Zehner-Gebinden; die gemeinsame Nutzung einer Rollier- oder Folienschrumpfmaschine mit anderen Unternehmern; das Einholen von Dienstleistungsangeboten bei verschiedenen Werttransportunternehmen.
Die Bundesbank wird als Übergangsregelung im kommenden Jahr auch noch Münzbeutel und nicht standardgemäße Münzrollen annehmen. Sie verlangt dafür allerdings ein Entgelt: 2,70 Euro je Beutel beziehungsweise 15 Cent pro Rolle. Die Wirtschaftsverbände wollen nachdrücklich gegen diese hohen Preise protestieren.
Gleichzeitig hat die Kreditwirtschaft angekündigt, dass Modelle für ein flächendeckendes Münzverarbeitungssystem als erweiterte Dienstleistung des Kreditsektors geprüft werden. Möglicherweise können in Zukunft auch die 14 Cash Center der deutschen Bundesbahn bei der Münzverarbeitung genutzt werden. Hier steht zurzeit der Bundesverband Deutscher Tabakwaren-Großhändler und Automatenaufsteller in Verhandlungen mit der Bahn.