05.04.2012

Volkswirtschaftlicher Schaden ohne gewerbliches Spiel

Professor Dr. Dr. Franz W. Peren beklagt bei Politikern Unkenntnis und das Festhalten an staatlich monopolisierten Einnahmen.

Professor Dr. Dr. Franz W. Peren von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg fordert in einem Interview mit dem Pokerportal Pokerstrategy.com den Erhalt des gewerblichen Spiels: "Wenn es das gewerbliche Geld-Gewinnspiel in Deutschland nicht geben würde, dann würde der Bundesrepublik unter dem Strich ein volkswirtschaftlicher Schaden entstehen, der mindestens vier Mal so groß wäre wie die Kosten, die derzeit durch die pathologischen Spieler dieser Branche verursacht werden. Mindestens – und das ist sehr, sehr konservativ gerechnet."

Der Schwerpunkt des Interviews ist die Liberalisierung des Glücksspielmarktes in Deutschland. Dabei befürwortet Professor Peren deutlich die Legalisierung von Online-Poker, äußert sich aber auch zu anderen Glücksspielformen.

Der Professor für Betriebswirtschaftslehre fragt: „Muss man die Glücksspieldebatte nicht sowieso neu betrachten, wenn man feststellt, dass über 99 Prozent der Erwachsenen kein Problem mit Glücksspielen haben?“ Aus Perens Sicht ist „das gewerbliche Geld-Gewinnspiel, in Relation zu den Spielern insgesamt und in Relation zu dem Nutzen, nach den Lotterien – sie hören richtig – ungefährlichste Spiel.“

Zwei Gründe erkennt der Wirtschaftsexperte, dass Politiker sich so schwer tun, sinnvolle Regelungen für den Glücksspielmarkt zu treffen: „Unkenntnis“ und das „Festhalten an staatlich monopolisierten Einnahmen“. Gerade das Festhalten an Monopolstrukturen vergleicht Professor Peren mit „den letzten Hilferufen eines Erich Honeckers zum Fortbestand der ehemaligen DDR.“

Teil 1 des zweiteiligen Interviews auf Pokerstrategy.com ist hier nachzulesen und Teil 2 finden Sie unter diesem Link.