Vergnügungssteuer: Aus für 350 NSM-Mitarbeiter
Der Binger Konzern NSM baut seinen Mitarbeiterstand in den nächsten zwei Jahren von derzeit 1 450 auf etwa 1 100 ab. Der Vorstand bedauert die bevorstehenden Entlassungen sehr. Angesichts der konjunkturellen Lage und der zusätzlichen Belastung der Automatenbranche durch dramatisch steigende Vergnügungssteuersätze sah sich NSM zum Handeln gezwungen. Die Unternehmensleitung rechnet mit einem um 20 Millionen auf 330 Millionen Mark geschrumpften Umsatz im laufenden Geschäftsjahr. Die Binger leiden unter einem Absatzminus von 17 Prozent im Automatenbereich. „Das Segment Geldspielgeräte verzeichnet gar einen Rückgang von 21 Prozent“, heißt es in Bingen. NSM habe zwar in diesem Bereich seinen Marktanteil gesteigert. Dennoch würden die Stückzahlen unter dem Vorjahresniveau liegen. Erschwerend wirke sich auf das Geschäft der Verdrängungswettbewerb aus. Wie NSM mitteilt, drücke der Kampf um Marktanteile auf den Gerätepreis. Lediglich im Bereich Touchscreen würden deutliche Zuwachsraten erzielt. Bei Sportgeräten und Touchscreens ist NSM nach eigenen Angaben weiter Marktführer. Trotz Personalabbaus werde man bestehende Beraufsausbildungsverträge erfüllen. 13 Auszubildende haben erst vor kurzem die Lehrzeit begonnen. Auf die Geschäftsentwicklung reagiert NSM mit der Konzentration der Endmontage an einem Standort im Binger Stadtteil Büdesheim sowie der Produktionsverlagerung von Musikboxen ins Ausland. Nach Nordamerika und nach England.