Verband der Gastro-Aufsteller mit einem klaren Bekenntnis zum Spieler- und Jugendschutz
Möglicherweise stand die Jahreshauptversammlung des Fachverbandes Gastronomie Aufstellunternehmer (FGA) unter Gottes Segen. Denn das Treffen fand am 25. Juni im geschichtsträchtigen Kirchensaal des Hotels Dietrich-Bonhoeffer-Haus in Berlin-Mitte statt. Hier gab es in der aufgewühlten Wendezeit 1989 den ersten „Runden Tisch“. Und aktuelle Runde Tische – an diesen nimmt bekanntlich auch der FGA als Sprachrohr der Gastro-Aufsteller teil.
Bundesweit gibt es derzeit rund 40 000 Aufstellplätze in der Gastronomie, zumeist in klassischen Eckkneipen. Damit diese nicht eines Tages unter die politischen Räder kommen, arbeiteten sich Vorstand und Mitglieder an zahlreichen Themen ab. Ein großer Erfolg sind die Spielgastpakete beziehungsweise Info-Boards, von denen bereits weit über 1 000 ausgeliefert werden konnten. „Das ist eine ausgezeichnete Visitenkarte für jeden Aufstellplatz“, freut sich Sabine Dittmers-Meyer.
Die FGA-Vorsitzende wünscht sich von allen, auch von den nicht organisierten Unternehmern ein klares Bekenntnis zu den Sozialkonzepten und Präventionsmaßnahmen.
DAW-Vorstandssprecher Georg Stecker dankte den FGA-Mitgliedern für das Engagement. Vor allem über die Runden Tische habe man sehr viel bewegen können. Die Behörden sind aufgerufen, stärker als bisher gegen die Scheingastronomie vorzugehen. Auch der FGA ist natürlich eingeladen, seinen Beitrag zum „Eckpunktepapier“ der Branche zu leisten.
Die TR 5-Umstellung habe den Unternehmen viel Geld gekostet und Umsatzrückgänge von 20 bis 30 Prozent mit sich gebracht, so Thomas Kießling. Das Vorstandsmitglied spricht von einem „Sterben auf Raten“! „Wir müssen massiv aktiv werden“, so die Forderung von Björn Kaiser.
Die Schallmauer durchbrechen
Auch der Justiziar und Rechtsanwalt Jörg Schintze brach eine Lanze für die traditionelle Gastronomie-Aufstellung. Damit der Verband ein größeres finanzielles Polster für die politische Arbeit ansparen kann, einigte man sich nach langer Diskussion, den Jahresbeitrag von 200 Euro moderat ab 2020 auf 250 Euro zu erhöhen. Auch will man versuchen, noch mehr Mitglieder zu gewinnen. Immerhin steht man bereits kurz vor der 100-Mitglieder-Schallmauer.
Lutz Albrecht von Bally Wulff beleuchtete ausführlich das Thema Fiskaldaten. Grit Roth, AWI, informierte über die Sozialkonzeptanforderungen in der Gastro-Aufstellung und länderspezifische Eigenheiten. Rechtsanwalt Jörg Schintze sprach über die aktuellen Entwicklungen in der Rechtsprechung.
BA-Geschäftsführerin Simone Storch fokussierte in ihrem Beitrag auf die Präventionstage. Francesco Vescio, Bally Wulff, lotete in der Diskussion mit den FGA-Mitgliedern Mittel und Möglichkeiten aus, um die Unternehmer beim Akquirieren von neuen Gastro-Aufstellplätzen zu unterstützen. So wurde die Produktion von Videoclips angeregt, die – mit ihren Automaten – zufriedene Gastronomen zeigen.
Ein anderes Thema: Die Mitglieder machten sich Gedanken, wie künftig ein bundesweites, spielübergreifendes Sperrsystem auch in der Gastronomie umgesetzt werden kann. Hier sieht man gute Chancen vor allem auf dem Feld der Biometrie.
Diese und weitere Themen – wie das im November unbedingt abzuräumende dritte Gerät – machten die sechsstündige Versammlung zu einem Treffen mit echtem Nutzwert.
Lebhafte Diskussionen – Markenzeichen des FGA
Zu den lebhaften Diskussionen und Debatten trugen viele Mitglieder mir ihren Beiträgen bei, unter anderem zu nennen: Richard Fischer, Ismail Easy Gök, Oliver Ickenroth, Björn Kaiser, Jens Lorenzen, Andy Meindl, Frank Sengpiel, Christian Siebert, Ernst Stolz und Michael Wollenhaupt.
Auch das gehört zum Verbandsleben – in einer Schweigeminute gedachte man dem geschätzten Mitglied der ersten Stunde Britta Dennerlein. Alle wünschen der Familie viel Kraft.
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