16.12.1998

Unglaublich!

„Das ist ein ungeheurer Skandal. Vier meiner Mitarbeiter wurden auf der Amusexpo in Paris am 10. Dezember verhaftet. Sämtliche Ausstellungsgeräte sind von den französischen Behörden beschlagnahmt.“ Nikolaos Mouratidis, Geschäftsführer von Euromatic Automaten, versteht die Welt nicht mehr. Am letzten Messetag hatte die Kriminalpolizei verschiedene Stände nichtfranzösischer Aussteller geschlossen, das Personal verhaftet und alle Geräte sowie die Geschäftsunterlagen beschlagnahmt. Der Vorwurf von Staatsanwalt Gerad Blandin: In Frankreich ist die Einfuhr, Ausstellung und das Betreiben von nicht ausdrücklich zugelassenen Spielgeräten verboten. Jetzt drohen Euromatic beziehungsweise dem Geschäftsführer 200 000 Franc (rund 60 000 Mark) Geldstrafe und bis zu zwei Jahre Haft. Dazu Mouratidis: „Sämtliche Geräte waren mit Exportschildern und deutscher Beschriftung ausgestattet. Verkauft und geordert wurden ausschließlich Geräte wie Fungames und Geldwechsler. Ich kann nicht glauben, dass in einem vereinten Europa so etwas passieren kann, wie uns in Paris.“ Alle Mitarbeiter sind inzwischen gegen Kaution wieder auf freiem Fuß. Geräte und Unterlagen verblieben aber in Polizeigewahrsam. Laut dem von Euromatic beauftragten Rechtsanwaltsbüro widerspreche dieses französische Gesetz dem Schengener Abkommen. Das Unternehmen kündigte an, gegen die Aktion der französischen Behörden gerichtlich vorzugehen.