26.06.2014

Studie: Zu wenig Spielersperren

Spielersperren sind ein wirksames Instrument, um Spielsucht zu bekämpfen und die sozialen Folgekosten zu senken. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der Universität Hamburg. Allerdings werde von dem Instrument zuwenig Gebrauch gemacht.

In ihrem Glücksspielstaatsvertrag geben die Bundesländer die Bekämpfung der Spielsucht als oberstes Anliegen an und rechtfertigen damit auch den Eingriff in die europäische Dienstleistungsfreiheit. Im Juli 2014 soll Deutschland der EU-Kommission diesbezüglich einen Zwischenbericht vorlegen. Die Studie im Auftrag der Freien und Hansestadt Hamburg entstand vor diesem Hintergrund.

Die Wissenschaftler kommen zu dem Schluss, dass sie Spielersperren sehr positiv auf die gesperrten Spielerinnen und Spieler auswirkt. Allerdings würden zu wenige Spieler gesperrt. In den deutschen Spielbanken würden pro Jahr nur fünf Prozent der Spielsüchtigen in die Sperrdatei aufgenommen. Das seien in der Regel diejenigen, die selbst eine Sperre beantragt hätten. Ihrer Pflicht, gegen Spielsüchtige oder Suchtgefährdete eine (Fremd)Sperre auszusprechen, kämen die Spielbanken dagegen nur sehr unzureichend nach. Zudem bemängelt die Untersuchung die mangelnde Ausdehnung des Sperrsystems auf den Bereich der gewerblichen Spielhallen, da diese den größten Teil des Marktes ausmachten.