14.03.2022

Stellungnahme des DLTB zum Glücksspiel-Survey 2021: Lotterien mit geringem Gefährdungspotenzial

Von links: Torsten Meinberg, Geschäftsführer Lotto Hamburg, Axel Holthaus, Geschäftsführer Lotto Niedersachsen, sowie Dr. Jens Kalke, Dr. Sven Buth und Dr. Philipp Hiller vom ISD Hamburg.

Alle zwei Jahre wird das Glücksspielverhalten der Bevölkerung wissenschaftlich in Form einer repräsentativen Umfrage erhoben. Das Thema der Spielsuchtprävention hat in Deutschland eine hohe gesellschaftliche Relevanz. Dies ist eines der Ergebnisse des aktuellen Glücksspiel-Surveys 2021, der in Hamburg vorgestellt wurde.

Im Rahmen einer Pressekonferenz am 14. März haben die Wissenschaftler Dr. Jens Kalke und Dr. Sven Buth vom Institut für interdiszipli-näre Sucht- und Drogenforschung, sowie Torsten Meinberg, Geschäftsführer Lotto Hamburg und Vorsitzender der AG Spielerschutz und Prävention im DLTB, und Axel Holthaus, Geschäftsführer Lotto Niedersachsen, federführende Gesellschaft im Deutschen Lotto- und Toto-block (DLTB), den Ergebnisbericht des aktuellen Glücksspiel-Surveys 2021 präsentiert.

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die klassischen Zahlenlotterien, wie Lotto 6aus49, die beliebtesten Glücksspiele bei denjenigen Personen sind, die in den vergangenen zwölf Monaten an einem Glücksspiel teilgenommen haben. „Ebenso bestätigen die Studienergebnisse erneut, dass von Lotterien, wie Lotto 6aus49 und Eurojackpot, ein deutlich geringeres Gefährdungspotenzial ausgeht als von den weiteren, erhobenen Glücksspielformen“, so Axel Holthaus, Geschäftsführer Lotto Niedersachsen.

Aufklärung zur Glücksspielsucht und Hilfsangebote

Darüber hinaus wird durch die Studienergebnisse deutlich, dass es zwar unter den Spielteilnehmern von Glücksspielen mit geringem Gefährdungspotential (Lotterien) einen geringen Anteil von Problemspielern gibt, bei denen aber – so die Studie – andere Glücksspielformen die Probleme verursacht haben dürften. „Für diese vulnerablen Personengruppen ist es besonders wichtig, sie in den stationären Annahmestellen und im Eigenvertrieb im Internet hinsichtlich der Aufklärung zur Glücksspielsucht sowie zu Hilfsangeboten zu erreichen“ erklärt Sven Osthoff, Geschäftsführer Lotto Niedersachsen.

Weiter wird betont: „Für die 16 im DLTB zusammengeschlossenen Landeslotteriegesellschaften gilt es also, die umfassenden Maßnahmen zum Spieler- und Jugendschutz weiterhin fortzuführen. Seit über 70 Jahren ermöglichen wir den Spielteilnehmern so ein attraktives, sicheres und zugleich verantwortungsvolles Spiel.“

Wird die Legalisierung von Online-Glücksspielangeboten das Glücksspielverhalten ändern?

Torsten Meinberg, Geschäftsführer Lotto Hamburg und Vorsitzender der AG Spielerschutz und Prävention im DLTB, ergänzt: „Im Hinblick auf den am 1. Juli 2021 in Kraft getretenen neuen Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV 2021) ist die Studie eine wichtige Nullmessung. Die 2021 durchgeführte Befragung ist ein solider Ausgangspunkt für die Erfassung von Auswirkungen der neuen gesetzlichen Regelungen, insbesondere die Legalisierung vieler Online-Glücksspielangebote. Inwieweit sich dadurch das Glücksspielverhalten in der Bevölkerung verändert, werden die folgenden Erhebungen für 2023 und 2025 zeigen.“

Der aktuelle Glücksspiel-Survey 2021 bestätige darüber hinaus eine gute Kenntnis und eine hohe Akzeptanz der verschiedenen Maßnah-men zum Spieler- und Jugendschutz in der Bevölkerung. Glücksspiel sei kein normales Wirtschaftsgut. "Bei der Ausgestaltung und Etablierung der gesetzlich verankerten Maßnahmen zum Spieler- und Jugendschutz muss das unterschiedliche Gefährdungspotenzial der einzelnen Glücksspielformen zielgruppengenau berücksichtigt werden“, resümiert Axel Holthaus, Geschäftsführer Lotto Niedersachsen.

DAW-Vorstandssprecher Stecker: Studie differenziert nicht ausreichend!

Auch Georg Stecker, Sprecher des Vorstandes Dachverband Die Deutsche Automatenwirtschaft e.V., kommententiert den Glücksspiel-Survey 2021: „Die Studie bestätigt, dass der Anteil der pathologischen Spieler an der erwachsenen Bevölkerung deutlich unter einem Prozent liegt. Dennoch ist jeder Süchtige einer zu viel. Bedauerlicherweise differenziert die Untersuchung nicht zwischen legalen und den ständig wachsenden illegalen Angeboten.“

Die repräsentative Bevölkerungsumfrage des Instituts für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung (ISD) und der Universität Bremen im Anhang als PDF.