Start zur Existenzverlosung
In Niedersachsen wurden am Donnerstag in Hannover und in Delmenhorst die ersten Konzessionen für die Zeit nach dem 30. Juni 2017 verlost. Das Land begann damit seinen Plan umzusetzen, bei zu geringem Abstand zwischen zwei Spielstätten (in Niedersachen mindestens 100 Meter) das Los darüber entscheiden zu lassen, wer an einem Konfliktstandort weiterhin sein Geschäft betreiben darf, und wer seine Angestellten in die Arbeitslosigkeit schicken muss und möglicherweise seine Existenz verliert.
Anders als Hannover hatte die Stadt Delmenhorst ein transparentes und öffentliches Verfahren geplant und im Einvernehmen mit dem niedersächsischen Wirtschaftsministerium als Fachaufsichtsbehörde die Presse zu der Verlosung eingeladen. Einen Tag vor der Veranstaltung machte das Wirtschaftsministerium jedoch einen Rückzieher, "wegen rechtlicher Bedenken" wie der Mitarbeiter der Pressestelle der Stadt sagte, dem die undankbare Aufgabe zufiel, die Medienvertreter wieder auszuladen. Nähere Angaben dazu, welcher Art diese Bedenken sind, konnte er nicht machen.
Wie die einzelnen Losverfahren ausgegangen sind, ist zurzeit noch nicht bekannt, spielt aber letztlich auch noch keine große Rolle. Alle Beteiligten haben angekündigt, gegen "das Gottesurteil" klagen zu wollen, wenn sie ihre Konzession verlieren. Zum Teil sind das sogar so etwas wie "Klagen gegen sich selbst", denn bei einer Doppelkonzession haben die Betreiber natürlich zwei Erlaubnisse beantragt, von denen nur eine per Losverfahren den Zuschlag bekam.