10.11.2020

Spielhallen in Rheinland-Pfalz: Kontrollen durch die ADD bestens bestanden, aber die Existenzangst sitzt im Nacken

1. Vorsitzender Wolfgang Götz führt durch das virtuelle Tagungsgeschehen.

Justiziar Tim Hilbert – auf allen für die Branche relevanten Rechtsgebieten sattelfest.

Blick auf einige der Teilnehmer des Info-Treffens des Automaten-Verbandes Rheinland-Pfalz.

Die heutige Info-Veranstaltung des Automaten-Verbandes Rheinland-Pfalz kreiste um den neuerlichen Lockdown und das große „Angstdatum“ 1. Juli 2021. Über 50 Mitglieder hatten sich über „Zoom“ in den virtuellen Tagungsraum eingewählt, um von Wolfgang Götz und Rechtsanwalt Tim Hilbert auf den neuesten Stand gebracht zu werden.

Fakt ist: Wenn das Landesglücksspielgesetz in den kommenden Wochen nicht hinreichend geändert wird, gehen in knapp acht Monaten bei zwei Dritteln der Spielstätten in Rheinland-Pfalz die Lichter aus!

Dies wiederum würde nicht nur zahlreiche alteingesessene Familienunternehmen in den Ruin treiben, sondern auch rund 2 000 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze vernichten, warnt der 1. Vorsitzende Wolfgang Götz. Deshalb: „Wir brauchen rasch substanzielle Änderungen und hoffen auf der Ziellinie auf gute politische Gespräche.“

Spielhallen in Rheinland-Pfalz sehr gut bewertet

Dabei habe ja auch die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion ADD den rheinland-pfälzischen Automatenunternehmern sehr gute Ergebnisse testiert. So sind bei den sogenannten „Testkäufen“ nur 1,2 (!) Prozent der Spielhallen beanstandet worden. Zum Vergleich: Bei den Lotto-Verkaufsstellen lag die Durchfallquote bei 4,75 Prozent.

Ärgerlich! Durch die Corona-Monate hätten die zumeist illegal agierenden Online-Casinos weiter an Boden gewonnen, zu Lasten des stationären regulierten gewerblichen Spiels. „Die Umsätze im Zeitraum Mai bis Oktober lagen bei uns 10 bis 15 Prozent im Minus im Vergleich zum Vorjahr“, so Götz. Und auch das Vorjahr sei bereits kein Zuckerschlecken gewesen.

Termin beim persönlichen Steuerberater

Der Unternehmer Martin Rothhaar befürchtet, dass der Corona-Lockdown im Dezember noch nicht aufgehoben wird und im schlimmsten Fall über die Karnevalszeit 2021 hinaus die Branche lähmen könnte. „In der Tat, damit müssen wir rechnen“, so Justiziar Tim Hilbert.

Den Mitgliedern wird empfohlen, alle aktuell möglichen Wirtschaftshilfen über den persönlichen Steuerberater online zu beantragen.

Der Zentralverband (Bundesverband Automatenunternehmer) plane genau hierzu ein Online-Seminar für die Mitglieder, machte BA-Justiziar Stephan Burger in seinem Beitrag deutlich. Man werde am 16. November ab 13 Uhr über die Möglichkeiten von Hilfen ausführlich informieren.

Die Lage in der Gastronomie ist ernst

Der Wormser Automatenunternehmer Ralf Bastian mutmaßt, dass die in Aussicht gestellten staatlichen Hilfen für viele Wirte nicht mehr reichen könnten. Die Lage in der Gastronomie sei sehr ernst. Und eine stetige „Salami-Taktik der Politik“ mache das Ganze auch nicht besser.

Eine weitere wichtige Wortmeldung kam von Jutta Keinath, SG Service, die anbot, ihre Erfahrungen in puncto Zertifizierung an interessierte Mitglieder jederzeit weitergeben zu wollen. Zuvor hatte der 1. Vorsitzende Wolfgang Götz erneut für das Dauerthema Zertifizierung wärmstens geworben.

Ein ausführlicher Bericht über das virtuelle Verbandstreffen folgt in unserer AutomatenMarkt-Dezember-Ausgabe.