Spielbank Erfurt vor dem Aus
Thüringens einzige Spielbank in Erfurt steht vor der Schließung zum Jahresende. Das berichtet der MDR Thüringen unter Berufung auf einen Sprecher des Spielbankbetreibers Westspiel. Die in den Standort gesetzten Erwartungen hätten sich nicht erfüllt.
Nach Angaben des Thüringer Innenministerium sei das Casino für den Steuerzahler wenig ertragreich, weil den Einnahmen erhebliche Zuschüsse gegenüberstünden: Zwar zahle der Betreiber die Spielbankabgabe sowie weitere Leistungen ans Land, die sich laut Finanzministerium im Jahr 2013 auf 243 000 Euro belaufen hätten. Dem stünden aber Miet-Zuschüsse des Landes gegenüber, die zwei Drittel der Miete von 31 000 Euro pro Monat ausmachten.
Der Sprecher des Finanzministeriums betonte, dass das Land bei der Spielbank nicht draufzahle: Seit 2006 müssten Spielbankbetreiber Umsatzsteuer entrichten. Da diese auf die Spielbankabgabe angerechnet werde, zahle der Bund den Ländern einen Ausgleich. Dieser belaufe sich im Falle Thüringens auf rund 2,3 Millionen Euro pro Jahr. Nach Auskunft der Regierung in Erfurt seien die Einnahmen für das Land insgesamt hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Und schließlich sei es "rechtlich nicht geboten, eine Spielbank vorzuhalten."