Siegfried Kauder besucht EXTRA Games
Zu einem entschlossenen und gemeinsamen Vorgehen gegen den neuen Glückspielstaatsvertrag rät der CDU-Bundestagsabgeordnete Siegfried Kauder. Bei einem Besuch bei der EXTRA Games Entertainment GmbH in Pfullendorf fand der Vorsitzende des Rechtsausschusses im Bundestag deutliche Worte und bezeichnete den Vertrag als verfassungswidrig.
„Die Politik wird erst aufhören wenn die Branche pleite ist“, so Siegfried Kauder, der bereits als Eröffnungsredner der IMA 2012 für einiges Aufsehen gesorgt hatte. „Was hier geschieht ist eine unerträgliche Ungerechtigkeit. Das darf man nicht einfach durchgehen lassen.“
Der neue Glückspielstaatsvertrag diene nur dazu, die unerwünschte privatwirtschaftliche Konkurrenz zu den staatlichen Glückspielmöglichkeiten auszubluten. „Daher sehe ich den Besuch auch nicht nur als Information, sondern auch als Provokation“, betont Kauder.
Wer Spielhallen platt mache, müsse auch die sich daraus ergebenden Konsequenzen bedenken. Illegale und kaum kontrollierbare Spiele in Hinterzimmern und im Internet würden zunehmen. Es sei Augenwischerei, zu glauben mit dem Glücksspielstaatsvertrag würde Spielsucht eingedämmt.
„Gehen sie gemeinsam vor Gericht und streiten sie für ihr Recht – denn das Recht ist auf ihrer Seite“, so Kauder. Die EXTRA Games-Geschäftsführer Martin Restle und Martin Moßbrucker hatten den Gast zuvor durch das Unternehmen geführt. Vor allem die breite Palette an Ausbildungsberufen interessierte den Abgeordneten. Insgesamt 46 junge Menschen werden derzeit bei EXTRA Games ausgebildet.
„Leider müssen wir den Bereich Ausbildung angesichts der politischen Unsicherheiten zurückfahren“, bedauert Restle. „Wir wollen unseren Auszubildenden eine Perspektive bieten, das heißt auch einen langfristig sicheren Arbeitsplatz – das können wir jetzt nicht mehr.“ Restle geht davon aus, „dass wir nach jahrelangen Gerichtsverfahren gegen den neuen Glücksspielstaatsvertrag gewinnen werden, aber zahlreiche gerade kleine und mittelständische Betriebe auf der Strecke bleiben.“
In der Diskussion mit Kauder hat der Pfullendorfer Bürgermeister Thomas Kugler zu einer größeren Versachlichung des Themas geraten: „Es kann nicht auch noch das letzte Individuum vor sich selbst gerettet werden. Konsequenterweise müssten dann auch Brauereien oder Schnapsbrennereien verboten werden.“