Polizeiliche Kriminalstatistik 2021: Anstieg des unerlaubten Glücksspiels
Nancy Faeser, die Bundesministerin des Innern und für Heimat (BMI), Joachim Herrmann, Innenminister Bayerns und Vorsitzender der Innenministerkonferenz, sowie Holger Münch, der Präsident des Bundeskriminalamtes (BKA) haben am 5. April 2022 die alljährlich erscheinende Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) veröffentlicht. Die wichtigsten Einzeldaten der PKS 2021, insbesondere für die Automatenwirtschaft, stellen sich wie folgt dar:
- 2021 wurden insgesamt 5.047.860 Straftaten registriert (- 4,9 Prozent). Die Gesamtaufklärungsquote ist mit 58,7 Prozent (2.963.643 Fälle) im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen (2020: 58,4 Prozent) und erreicht einen neuen Höchststand.
- In der Straftatengruppe „Diebstähle von/aus Automaten“ werden neben (1) gewerblichen Geldspielgeräten nach Spielverordnung, (2) Glücksspielautomaten der Spielbanken und (3) sämtlichen Waren- und Dienstleistungsautomaten (wie Zigaretten-, Getränke- und Snackautomaten) auch Diebstahlshandlungen von/aus (4) Geldausgabeautomaten erfasst.
2021 wurden insgesamt 9 078 Diebstähle von/aus Automaten an allen Tatörtlichkeiten erfasst, davon sind 756 Fälle „Einfacher Diebstahl“ und 8 322 Fälle „Schwerer Diebstahl“. Gegenüber 2020 ist damit ein Rückgang von 3 320 Fällen (- 26,8 Prozent) zu verzeichnen, der sich aus einer Abnahme von 467 Fällen „Einfacher Diebstahl“ und von 2.853 Fällen „Schwerer Diebstahl“ zusammensetzt. Die Aufklärungsquote ist bei „Einfacher Diebstahl von/aus Automaten“ auf 29,1 Prozent (2020: 30,7 Prozent) und bei „Schwerer Diebstahl von/aus Automaten“ auf 24 Prozent (2020: 24,9 Prozent) gesunken. Der VDAI weist darauf hin, dass es sich bei den weiteren angegebenen Fallzahlen in Abhängigkeit von der Tatörtlichkeit um verschiedene Teilmengen der gesamten Fallzahl handelt..
- Die Zahl der Raubüberfälle auf Spielhallen sank von 263 (2020) auf 94 (- 64,3 Prozent). Bereits 2019 war eine Abnahme gegenüber dem Vorjahr um - 27 Prozent und 2020 eine Abnahme gegenüber dem Vorjahr um – 29,5 Prozent zu verzeichnen.
- Beim unerlaubten Glücksspiel (Paragrafen 284ff. StGB) haben sich die erfassten Fälle von 762 (2020) auf 1 907 mehr als verdoppelt (+ 250,3 Prozent).
Nach Auskunft des Bundeskriminalamtes lassen sich aus der PKS selbst die Ursachen für die Entwicklung der Fallzahlen nicht entnehmen. Diese seien in den Bundesländern heterogen. Die Zahlen zur Kriminalitätshäufigkeit auf Länder- beziehungsweise Städteebene seien laut VDAI noch nicht von allen Ländern veröffentlicht.
Die Polizeiliche Kriminalstatistik 2021 ist sowohl beim Bundesinnenministerium als auch beim Bundeskriminalamt abrufbar.