11.03.2021

Petition für den Erhalt der Branchenarbeitsplätze in Mecklenburg-Vorpommern gestartet: „Der 1. Juli darf nicht der Todestag des legalen Spielangebots werden!"

Die Angst vor dem Verlust von hunderten Arbeitsplätzen brachte die Branchenangehörigen bereits im Juni 2020 auf die Straße.

Zwei der Forderungen: Gleiche Regeln für alle Anbieter von Glücksspielen! Keine veralteten Abstandsregeln mehr!

Anne Frederich ist die Initiatorin der Petition. Sie hofft auf große Resonanz und aktive Beteiligung! Das Mitmachen ist eine Sache von ein bis zwei Minuten.

Die Automatenunternehmerin Anne Frederich hat die Petition „600 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze in Mecklenburg-Vorpommern erhalten!" gestartet. Das Mitglied des Verbandes der Automatenkaufleute Berlin und Ostdeutschland hofft auf eine möglichst rege Beteiligung aus allen Bevölkerungsschichten und Himmelsrichtungen an der Petition.

Denn: „Der 1. Juli 2021 darf nicht der Todestag des legalen Spielangebots und vieler Familienbetriebe werden." Erklärtes Ziel ist ein faires Landesglücksspielgesetz, das möglichst viele Arbeitsplätze für die Zukunft sichert. Wer mitmachen möchte, hier geht es zu der Petition!  

Und hier dokumentieren wir den Wortlaut der Petition – Fettdruck-Hervorhebungen durch die Initiatorin der Petition: 

Wir fordern die Landesregierung und die Mitglieder des Landtages Mecklenburg-Vorpommern auf:

Beschließen Sie ein faires Landesglücksspielgesetz!

Für alle Anbieter von Glücksspielen müssen die gleichen Maßstäbe und Richtlinien gelten.

In Zeiten, in denen jederzeit und von jedem Ort auf unzählige Online-Glücksspielangebote zugegriffen werden kann, sind Regelungen, die rein auf Abstände abzielen, überholt. Sie sind nicht im Sinne des Jugend- und Verbraucherschutzes. Für Betreiber von konzessionierten Spielhallen sollen endlich qualitative Maßstäbe gelten.

Begründung

Die starren Abstandsregelungen im Ausführungsgesetz führen dazu, dass mehr als 50 Prozent der Standorte in Mecklenburg-Vorpommern von einer Schließung bedroht sind.

Etwa 600 sozialversicherungspflichtig beschäftigte MitarbeiterInnen werden am 1. Juli 2021 ihre langjährigen Arbeitsplätze verlieren.

In unserer Branche arbeiten überwiegend Frauen. Wir alle sind auf unseren Arbeitsplatz vor Ort angewiesen. Er ist die wirtschaftliche Grundlage unserer Familien. Dies gilt insbesondere, da die Art der Beschäftigung in einem tollen Team gut mit unserem Familienleben vereinbar ist.

Gerade in Zeiten der Pandemie und der Schließung vieler Einzelhandelsgeschäfte fürchten wir, keine adäquate und unbefristete Arbeit in der Nähe des Wohnortes zu finden.

Die Tatsache, dass im gleichen Atemzug das Online-Glücksspiel in Deutschland erlaubt sein wird, verwundert. Dann werden SpielerInnen zu jeder Zeit und von jedem Ort Zugriff auf unbegrenzte Glücksspielangebote mit virtuellen Automatenspielen haben. Eine soziale Kontrolle, wie durch uns und andere Gäste gewährleistet, wird es für sie nicht mehr geben.

Es scheint, als würden die Familienbetriebe und Arbeitsplätze vor Ort einfach geopfert werden und der Markt den großen Internetkonzernen übergeben. Das ist weder sozial, noch gerecht.

Außer für Spielhallen, sind für alle anderen Anbieter von Glücksspielen für die Betriebserlaubnis allein qualitative Regeln maßgeblich. Abstandsregeln gibt es für sie nicht. Es gilt, wer die Regeln kennt und einhält darf am Markt teilnehmen. Warum gilt dieser Grundsatz nicht für unsere Betriebe?

Für Spielhallen gelten u.a. folgende Regeln:

  • die Automaten halten die strengen gesetzlichen Gewinn- und Verlustgrenzen ein, dies wird regelmäßig von unabhängigen Sachverständigen geprüft
  • ein individuelles Sozialkonzept wird erstellt und regelmäßig an die zuständigen Behörden zur Prüfung übersandt
  • Gäste können sich für die Teilnahme am Glücksspiel sperren lassen

Zusätzlich gelten folgende Einschränkungen:

  • EC- und Kreditkartenzahlungen sind nicht möglich
  • Alkoholverbot
  • Verbote von Vergünstigungen (kein Willkommensbonus etc.)
  • Werbeverbote

Die kleinen Betriebe in Mecklenburg-Vorpommern brauchen eine langfristige Perspektive! Denn gerade die MitarbeiterInnen der Spielhallen sichern mit ihrer Arbeit die hohen Standards beim Spieler- und Jugendschutz.

Der 1. Juli 2021 darf nicht der Todestag des legalen Spielangebots und vieler Familienbetriebe werden!

Wir fordern eine Gleichbehandlung aller legalen Anbieter! Geben Sie die Regulierung nach dem Abstandsprinzip auf! Alles andere ist rückwärtsgewandt, wissenschaftlich nicht belegt und trifft hunderte Beschäftigte im ganzen Bundesland."