Paul Gauselmann musste Fingerabdrücke abgeben
Jeden einzelnen Finger musste Paul Gauselmann erst in schwarze Stempelfarbe und dann unter Aufsicht eines Notars auf eine Fingerabdruckkarte der US-Behörden drücken. Und nicht nur ein Exemplar der Registrierungskarte wartete auf den Espelkamper Unternehmer. Es war gleich ein ganzer Stapel, der „gestempelt“ werden musste.
Hintergrund sind die Aktivitäten der Gauselmann Gruppe auf dem US-amerikanischen Glücksspielmarkt. Das Tochterunternehmen Atronic ist das einzige europäische Unternehmen, das seine Slot-Mashines auch in das Spielerparadies Las Vegas liefern darf. Auch in 23 weiteren US-Staaten und 140 Indianerreservaten sind die Produkte der Spielemacher am Markt.
Die Lizenzen müssen regelmäßig erneuert beziehungsweise verlängert werden, was kürzlich in der Espelkamper Zentrale der Gauselmann Gruppe zu der ungewöhnlichen Aktion führte: Der Unternehmer und Vorstandssprecher Paul Gauselmann saß mit zehn schwarzen Fingerkuppen an seinem Schreibtisch und leistete wahre Akkordarbeit.
Die zuständigen US-Behörden legen sehr viel Wert darauf, dass das Glücksspiel in den USA kontrolliert bleibt, und deshalb prüfen sie sehr akribisch, ehe sie ihre Erlaubnis erteilen.
Alle zwölf Monate müssen Paul Gauselmann sowie alle Gesellschafter und Geschäftsführer von Atronic International diese Prozedur wiederholen. Denn die amerikani-schen Gaming-Behörden verlangen bei allen Erst- und Erneuerungsanträgen von Vertriebs- und Herstellerlizenzen die Fingerabdrücke der Gesellschafter. Diese Prints sind dabei aber nur ein Bestandteil im Lizenzierungsprozess, denn die Antragsteller müssen zudem umfassende persönliche Angaben machen.