02.11.2022

Paul Gauselmann erhält Platz in Geschichtsbüchern seiner Geburtsstadt

Feierliche Eröffnung: Paul Gauselmann und Bürgermeisterin Claudia Bögel-Hoyer durchtrennen das Band und geben die Brücke frei. (Foto: Dirk Drunkenmölle)

Seinen Geburtsort trägt Paul Gauselmann immer noch im Herzen: 300 000 Euro hatte der Vorstandssprecher der Gauselmann Gruppe zur Sanierung der Göckenteichbrücke in Borghorst gespendet – nun wurde das Bauwerk offiziell eingeweiht.

Das nahm Paul Gauselmann zum Anlass, um dem Münsterland mal wieder einen Besuch abzustatten. Gemeinsam mit Steinfurts Bürgermeisterin Claudia Bögel-Hoyer durchtrennte er das symbolische Band und gab die Brücke damit für Fußgänger und Radfahrer frei. Den Neubau hatte der Unternehmenspatriarch mit seiner Spende voll finanziert.

„Auch wenn man großen Erfolg hat, sollte man nie seine Wurzeln vergessen. Deshalb fiel es mir nicht schwer, das Geld für die Spende aufzubringen“, erklärte Paul Gauselmann.

Wurzeln in Borghorst

Am 26. August 1934 wurde er in der Bauerschaft Borghorst-Dumte nahe der Nünningsmühle geboren. Im Alter von zwei Jahren, nachdem seine Mutter plötzlich verstorben war, wurde er von seinen vier Brüdern getrennt und zu Verwandten nach Münster gebracht, um 1943 nach den vielen Bombenangriffen in Münster für zwei Jahre an seine Geburtsstätte zurückzukehren. Doch auch später, als er längst eine neue Heimat in Espelkamp gefunden hatte, riss die Verbindung nach Borghorst nie ab.

Nach der „Bäume fürs Leben“-Aktion nun die Göckenteichbrücke

So hatte er anlässlich seines 85. Geburtstag 85 000 Laubbäume für ganz Deutschland gestiftet und 10 000 davon in seiner Heimatstadt pflanzen lassen. Bei dieser „Bäume fürs Leben“-Aktion hatte Paul Gauselmann auch die Bürgermeisterin kennengelernt. Claudia Bögel-Hoyer hatte die Gelegenheit genutzt und ihn später gefragt, ob er sich vorstellen könne, einen Teil der immer weiter gestiegenen Kosten für die Modernisierung der Göckenteichbrücke zu übernehmen. Paul Gauselmann überlegte nicht lange und sagte kurzerhand zu, die gesamten Kosten für die Sanierung zu übernehmen. Der Stadt hatte er damit alle Finanzierungssorgen genommen.

„Großherziges Engagement“

„Sie können sich vorstellen, dass ich bei dieser Antwort vor Freude fast unter der Decke gelandet bin“, erzählte die Rathauschefin bei der Eröffnung und dankte Paul Gauselmann noch einmal herzlich. „Sie werden einen Platz in den Geschichtsbüchern dieser Stadt bekommen. 10 000 Bäume und diese wunderschöne Brücke werden immer mit ihrem großherzigen Engagement verbunden sein.“

Paul Gauselmann gab das Kompliment gerne zurück: „Sie können dankbar sein, wie freundlich Ihre Bürgermeisterin auf Menschen zugehen kann. Ich hatte kein Problem, so großzügig zu sein.“