24.11.2023

Parlamentarisches Mittagessen der Automatenwirtschaft in Hamburg: Boom des illegalen Spiels

Im Gespräch, von links: Ralf Peter Anders, Leitender Oberstaatsanwalt, Dr. Anke Frieling, Stellvertretende Fraktionsvorsitzende CDU Hamburg, Jennifer Broocks, Franziska Hoppermann, MdB (CDU) und HAV-Vorsitzender Gundolf Aubke.

Der Hamburger Automaten-Verband (HAV) und der Dachverband Die Deutsche Automatenwirtschaft (DAW) luden am 22. November ins Restaurant „Parlament“ im historischen Rathaus der Hansestadt Hamburg zum Parlamentarischen Mittagessen ein. 

Jennifer Broocks, DAW-Länderbeauftragte für Hamburg, betonte in ihrem Grußwort vor den Abgeordneten des Deutschen Bundestages und der Hamburgischen Bürgerschaft und vor den Vertreterinnen und Vertretern der Automatenwirtschaft: „Das illegale Spiel in Deutschland erlebt einen regelrechten Boom.“

Weiter regte Broocks an: „Die Lösung des Problems erfordert eine umfassende Strategie zur Bekämpfung des illegalen Glücksspiels, die einen starken Vollzug und die Schulung von Ordnungsbehörden ebenso beinhaltet, wie die Stärkung und Verfügbarkeit des legalen Spiels. Erforderlich ist  eine umfangreiche und koordinierte Anstrengung auf unterschiedlichen Ebenen, sowohl durch die Politik als auch durch die Automatenwirtschaft und die Zivilgesellschaft.“

Bereits 2012 hat Gundolf Aubke die fatale Entwicklung vorhergesehen

Gundolf Aubke, 1. Vorsitzender des HAV, gab in seiner Rede ein Zitat von sich selbst aus dem Jahr 2012 wieder, in welchem er die jetzige Situation bereits vorhersah. Er sagte damals: „Wenn jetzt das Spielhallengesetz verabschiedet wird, werden die Weichen für die Zukunft gestellt. Sollte die Regelung der Reduzierung von zwölf auf acht Geräte in Kraft treten, ist es für ein Unternehmen, das sich an Recht und Gesetz hält, kaum mehr möglich, sein Geschäft vernünftig zu betreiben. Es wird eine Subkultur entstehen, sogenannte Café-Casinos. Automaten werden illegal in der Gastronomie und Hinterzimmern betrieben. Dazu kommt das illegale Spiel im Internet. Das alles aber ohne Jugend- und Spielerschutz, ohne Präventionsmaßnahmen, Steuereinnahmen und staatliche Kontrolle.“

Mit Blick auf die Zukunft des Glücksspielmarktes in Hamburg bedürfe es einer durchdachten Regulierung, die Spielerschutz und Lebensrealität der Menschen miteinander in Einklang bringe.