02.02.2018

Online-Glücksspiel: Drogenbeauftragte fordert Länder zum Handeln auf

Die Bundesdrogenbeauftragte Marlene Mortler hält es für "höchste Zeit, dass sich die zuständigen Länder endlich auf eine Novelle des Glücksspielstaatsvertrages einigen, mit der die Grenze zwischen legalem und illegalem Glücksspiel im Internet klar gezogen wird.“

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) informiert anlässlich des Safer Internet Day am 6. Februar 2018 über Suchtrisiken bei Online-Glücks- und Computerspielen.

Die BZgA weist auf die wachsende Beliebtheit von Online-Glücksspielen hin. Ob Poker, Casinospiele oder Sportwetten - online sind diese Glücksspiele am PC, Tablet oder Smartphone rund um die Uhr verfügbar. Ergebnisse einer bundesweiten Repräsentativbefragung der BZgA zeigen, dass immer mehr Menschen, aktuell rund 725 000, die Möglichkeit zum Online-Glücksspiel nutzen.

Appell an die Bundesländer

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler (CSU), erläutert: „Aufgrund der rasanten digitalen Entwicklung und des ständig wachsenden Angebotes im Netz müssen Kinder und Jugendliche umfassender geschützt werden! Um ein problematisches Spielverhalten frühzeitig zu verhindern, müssen sowohl die rechtlichen Rahmenbedingungen geklärt sein, als auch Aufklärung und Jugendschutz gestärkt werden. Außerdem ist es höchste Zeit, dass sich die zuständigen Länder endlich auf eine Novelle des Glücksspielstaatsvertrages einigen, mit der die Grenze zwischen legalem und illegalem Glücksspiel im Internet klar gezogen wird.“

Der Zugang zu Online-Computerspielen und Online-Glücksspielen sei insbesondere über mobile Endgeräte praktisch immer und überall verfügbar, fügt Dr. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA, an.

Junge Menschen über Risiken aufklären

Gleichzeitig zeichne sich ab, dass die Grenze zwischen Online-Computerspielen und Online-Glücksspielen, bei denen der Zufall über Geldgewinne und -verluste entscheidet, verschwimmt. Vor allem junge Menschen, die gerne Onlinespiele nutzen, müssten laut Dr. Thaiss daher die Risiken des Glücksspiels kennen, um nicht nach Verlusten erneut spielen zu wollen und so in die Abhängigkeit zu geraten.

Die BZgA informiert auf der Internetseite www.check-dein-spiel.de über die Risiken von Online-Glücksspielen und sonstigen Glücksspielen. Mit einem Selbsttest kann jeder das eigene Glücksspielverhalten überprüfen und sich bei Bedarf mit einem Programm zur Verhaltensänderung unterstützen lassen. Weitere Informationen liefert die BZgA.