Online-Computerspiele in der Kritik
Jugendschützer und Spielsuchtexperten haben Online-Computerspiele ins Visier genommen. Grund: Mit sogenannten „Loot Boxes“ würden sie quasi durch die Hintertür zu Glücksspielen gemacht. Darauf macht Patrick Waldeck von Merlato aufmerksam.
Das Ganze funktioniert über sogenannte Mikrotransaktionen. Dabei ist die Teilnahme an einem Online-Computerspiel zunächst gratis oder sehr preiswert. Im Verlauf des Spiels hat der Spieler dann die Möglichkeit, mit realem Geld Loot Boxes zu kaufen, um in den Besitz virtueller Gegenstände zu kommen oder Charaktere freizuschalten.
Allerdings sind Loot Boxes virtuelle Wundertüten. Der Spieler weiß nicht, was drin ist. Um in seinem Spiel voranzukommen, muss er also möglicherweise immer wieder Loot Boxes kaufen – auch bei Spielen, die für Minderjährige freigegeben sind.
Belgische Behörden stufen die Loot Boxes als Glücksspiel ein und streben ein europaweites Verbot an. In erster Konsequenz wird eine Erhöhung der Altersbegrenzung auf 18 Jahre gefordert.
In der Kritik steht aktuell vor allem das Spiel „Star Wars Battlefront II“. Hersteller EA Games hat die Einführung dieser Spielmechanik aufgrund der massiven Kritik nach der Präsentation erst einmal verschoben.
Gamer berichten aber auch von anderen fragwürdigen Praktiken bei Online-Spielen. So soll bei dem vor allem bei Jugendlichen sehr beliebten Spiel „Fifa“, bei dem man sich selbst eine Mannschaft zusammenstellt, ein Ronaldo auf der PS4 zirka 1.7 Millionen (virtueller) Coins kosten. Da man pro Spiel rund 500 Coins bekomme, müsse man also etwa 3400 Spiele machen, um sich Ronaldo ins Team holen zu können, so ein Fifa-Spieler.