Neue Vorstandsvorsitzende des Deutschen Spielbankenverbandes: Kerstin Kosanke von Lotto Brandenburg
Kerstin Kosanke, eine der Geschäftsführerinnen von Lotto Brandenburg, spricht zusätzlich bundesweit für die im Deutschen Spielbankenverband (DSbV) organisierten staatlichen Spielbanken sowie die WestSpiel-Casinos. Zu ihrem neuen Stellvertreter gewählt wurde Thomas Schenk, Prokurist der Baden-Württembergischen Spielbanken.
„Wir freuen uns, dass wir nach dem Übergang der nordrhein-westfälischen Spielbanken auch die Gauselmann-Gruppe mit den WestSpiel-Casinos in unserem Verband begrüßen können“, sagt Kosanke.
Kosanke folgt auf Otto Wulferding, Geschäftsführer der Baden-Württembergischen Spielbanken. Wulferding hatte das DSbV-Amt seit 2014 inne. „Wir werden weiter den Dialog mit Politik, Öffentlichkeit und den Wettbewerbern führen, um auf den wertgebundenen Auftrag der staatlich-konzessionierten Spielbanken hinzuweisen“, so Kosanke.
Drei-Punkte-Plan
Die Glücksspiel-Gesetzgebung, die Digitalisierung aber auch Corona würden die staatlichen Spielbanken laut Kosanke vor neue Herausforderungen stellen. Sie kündigt daher einen Drei-Punkte-Plan an: „Wenn nach dem Ende der akuten Corona-Bedrohung ein regulärer Spielbetrieb wieder möglich ist, werden wir wirtschaftliche Bilanz ziehen. Und wir werden prüfen, inwieweit sich das Spielverhalten der Bürgerinnen und Bürger veränderte.“ Kosanke verweist auf internationale Studien, dass Spielerinnen und Spieler in die Online-Spielwelt abgewandert sind.
„Zweitens werden wir den Markt im Internet in den Mittelpunkt rücken, um die gesellschaftliche und kulturelle Bedeutung der stationären Anbieter, aber auch unsere Kompetenzen im Verbraucher- und Spielerschutz gegen andere abzugrenzen. Die digitale Transformation und das Spiel im Internet sind auch für Spielbanken kein Neuland mehr. Die Expansion der Online-Casinos und Sportwetten-Anbieter verlangt eine klare langfristige Positionierung der legalen Spielbanken“, sagt Kosanke.
Drittens werde man den Glücksspielstaatsvertrag, der seit 1. Juli das Online-Glücksspiel reguliert, nach dem ersten Jahr bewerten. Kosanke betont: „Wir begrüßen, dass der Glücksspielstaatsvertrag jetzt alle Spielformate gleich behandelt und die Rechtsunsicherheit auflöst. Es geht nun darum, die Ausgestaltung des Vertrages etwa hinsichtlich der geplanten zentralen Aufsichtsbehörde zu begleiten. Wir werden uns dabei besonders die Marktbedingungen des staatlich-konzessionierten Glücksspiels anschauen.“
Online-Glücksspiel im Blick
Hintergrund: Die bisher föderalistisch geregelte Lizenzierung bleibt im Glücksspielstaatsvertrag zum Teil erhalten: Die Online-Adaption der Casino-Formate Roulette, Black Jack und Baccara obliegt weiter den Ländern. Sie können Online-Casinospiele für ihr Hoheitsgebiet unter anderem entweder selbst oder durch eine privatrechtliche Gesellschaft mit öffentlicher Beteiligung veranstalten.
„Wir werden auch unsere eigene terrestrische Kompetenz nutzen, um online Stellung beziehen. Die Digitalisierung der Gesellschaft hält nicht vor Spielbanken an“, sagt die neue DSbV-Vorstandsvorsitzende.
Zur Person: Kerstin Kosanke: Jahrgang 1976, Volljuristin, verheiratet, drei Kinder. Sie führt seit 6. Mai 2019 mit Anja Bohms die Geschäfte der Land Brandenburg Lotto GmbH und deren Tochtergesellschaft Brandenburgische Spielbanken GmbH & Co. KG, Potsdam. Standorte: Cottbus, Potsdam.
Der Deutsche Spielbankenverband (DSbV) vertritt die deutschen Spielbanken in öffentlich-rechtlicher Trägerschaft: Acht Gesellschaften in sieben Bundesländern (Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Bremen, Saarland, Sachsen und Schleswig-Holstein) mit etwa 3 100 Mitarbeitenden an 35 Standorten. Eckdaten: Geschäftsjahr 2019. Bruttospielertrag 860,3 Millionen Euro (2018: 684,8 Millionen Euro.), Besucher: 6,4 Millionen. (2018: 5,7 Millionen).