20.02.2014

Neue BZgA-Studie: Es wird weniger gespielt!

Blick in eine moderne Spielstätte: Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung sieht junge Männer als besonders spielsucht-gefährdet an.

Der Deutsche Lotto- und Totoblock (DLTB) und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) führen seit 2007 gemeinsam die nationale Präventionskampagne "Spiel nicht bis zur Glücksspielsucht" und repräsentative Befragungen zur Glücksspielnutzung der 16- bis 65-Jährigen in Deutschland durch.

Die heute in Berlin vorgestellten Ergebnisse der aktuellen Studie aus dem Jahr 2013 zeigen, dass das Lotto "6 aus 49" gegenüber früheren Befragungen deutlich seltener gespielt wird. Nur noch 25,2 Prozent statt 31,5 Prozent in 2011. Auch der Anteil Jugendlicher, die gewerbliche Glücksspiele nutzen, soll zurückgegangen sein – von 24,1 Prozent im Jahr 2011 auf 19,2 Prozent im Jahr 2013.

Gleichzeitig sagt die Studie: "Entgegen diesem Trend ist beim Spielen an Geldspielautomaten ein stetiger Anstieg von 2,2 Prozent im Jahr 2007 auf 3,7 Prozent im Jahr 2013 zu verzeichnen. Besonders deutlich fällt die Zunahme bei den 18- bis 20-jährigen Männern aus: Von ihnen spielten 5,8 Prozent im Jahr 2007 an Geldspielautomaten und 23,5 Prozent im Jahr 2013."

Glücksspielverhalten bietet Anlass zur Sorge

Peter Lang, Abteilungsleiter in der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, hierzu: "Das Glücksspielverhalten in Deutschland bietet weiterhin Anlass zur Sorge. Männer, Menschen mit Migrationshintergrund und arbeitslose Personen haben nach wie vor ein erhöhtes Risiko für eine problematische Nutzung von Glücksspielangeboten. Die Hoffnung auf den großen Gewinn kann letztlich dazu führen, dass unkontrolliert gespielt wird und die Risiken unterschätzt werden. Vor diesem Hintergrund ist es weiterhin notwendig, die bisherigen Präventionsstrategien fortzusetzen."

Der Anteil der Personen, die ein pathologisches Glücksspielverhalten aufweisen, beträgt in der Befragung der 16- bis 65-jährige Bevölkerung im Jahr 2013 0,82 Prozent. In absoluten Zahlen sind das circa 438 000 Personen. Dies sind mehr als in der Befragung 2011 (0,49  Prozent, circa 265 000 Personen). "Der Effekt ist bedingt durch die in der Befragung 2013 erstmals erfolgte Einbeziehung auch mobiltelefonisch erreichbarer Personen. Mit dem erweiterten methodischen Zugang der Studie wird somit eine Bevölkerungsgruppe zusätzlich in den Blick genommen und damit die Notwendigkeit von weiteren geeigneten Präventionsmaßnahmen unterstrichen", so die BZgA.

Suchtgefahren: Die Mehrheit fühlt sich gut informiert

Die Studie zeigt weiter, dass 68 Prozent der Befragten sich über die Gefahren des Glücksspiels gut informiert fühlen. Immer mehr Personen informieren sich gezielt über die Belastungen und Probleme, die durch Glücksspiele entstehen können und wissen auch, wo sie Hilfe und Beratung erhalten können. Die Zustimmung in der Bevölkerung zu den verschiedenen gesetzlichen Regelungen des Glücksspiels (Spielverbot für Jugendliche, Verbot des Glücksspiels im Internet, staatliche Kontrolle des Glücksspiels) ist im Jahr 2013 im Vergleich zum Jahr 2011 annähernd gleich hoch geblieben.

Auf der BZgA-Kampagnenseite <link http: www.spielen-mit-verantwortung.de>

www.spielen-mit-verantwortung.de

finden Betroffene und Angehörige ein umfangreiches Informations- und Beratungsangebot mit einem kostenlosen Online-Ausstiegsprogramm, einer Chat-Sprechstunde und einem Selbsttest zum eigenen Glücksspielverhalten.