Ministerpräsidenten wollen Online-Casinos möglicherweise von Providern blocken lassen
Nach Informationen der „Bild am Sonntag“ (BamS) schlägt eine Arbeitsgruppe der 16 Landesregierungen neben der Bildung einer zentralen Glücksspielbehörde auch Internetsperren für illegale Online-Casinos vor. Angeblich sollen die Provider unzulässige Glücksspielseiten für den deutschen Markt blockieren.
Der Vorschlag finde sich bereits auf einer Vorlage für die nächste Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) am kommenden Donnerstag in Berlin, so die BamS. Den Ländern gehe es darum, den Vollzug gegen illegale Online-Angebote zu stärken, schreibt die Zeitung unter Berufung auf die Berliner Senatskanzlei.
Auch mit den Sportwetten will sich die MPK demnach befassen. Mitte 2019 läuft die sogenannte Experimentierklausel aus. Aufgrund dieser Klausel hätten private Wettanbieter nach dem Glücksspielstaatsvertrag von 2012 auf Antrag eine bis 2019 befristete Konzession für ein Sportwettenangebot bekommen sollen. Haben sie aber nicht.
Dieses für viele Beobachter größte Regulierungsdesaster des deutschen Glücksspielmarktes soll offenbar zunächst einmal unter den Teppich gekehrt und die Experimentierklausel bis zum Auslaufen des Glücksspielstaatsvertrags im Jahr 2021 verlängert werden.