25-jähriges Jubiläum der Paul und Karin Gauselmann-Stiftung: Bisher 2 500 Vereine, Institutionen, Projekte und Privatpersonen erhielten Zuwendungen
Wirtschaftlicher Abschwung, Inflation, Kriege – multiple Krisen prägen die Nachrichtenlage. Gerade in solchen Zeiten ist es wichtig, in eine funktionierende Gemeinschaft eingebettet zu sein. Ganz gleich ob Sport- oder Schützenverein, Chorgemeinschaft, freiwillige Feuerwehr, Kulturinitiative oder medizinisches Angebot – sie alle tragen dazu bei, das Gemeinschaftsgefühl vor Ort zu stärken und die Resilienz zu erhöhen. Die Paul und Karin Gauselmann-Stiftung unterstützt diese zivilgesellschaftlichen Strukturen seit 25 Jahren und feiert nun ihr Jubiläum.
In dem Vierteljahrhundert ihres Bestehens konnten etwa fünf Millionen Euro aus dem Ertrag des Stiftungsvermögens, das mittlerweile 17,5 Millionen Euro beträgt, an gut 2 500 Vereine, Institutionen, Projekte und Privatpersonen ausgeschüttet werden.
Dieses Jahr wurden rund 300 000 Euro ausgeschüttet
„In unserer Heimat gibt es so viele Menschen, die sich für andere einsetzen und wirklich etwas bewegen. Mir war es immer ein besonderes Anliegen, dieses bürgerschaftliche Engagement finanziell zu unterstützen und in der Breite zu fördern, was letztendlich auch den vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zugutekommt, die mitgeholfen haben, die Firma aufzubauen“, erklärt Paul Gauselmann.
Auch wenn die Lebenswelt der Menschen oft genug aus Berlin oder Brüssel bestimmt werde, könne doch jeder einen kleinen Beitrag zu einem gelingenden Miteinander leisten. Aus dem gesellschaftlichen Leben ist die Paul und Karin Gauselmann-Stiftung nicht mehr wegzudenken. Allein in diesem Jahr wurden rund 300 000 Euro ausgeschüttet, um mehr als 200 Projekte zu fördern. Dabei wurden Grundschulen, Kindertagesstätten und Sportvereine genauso bedacht wie Kirchengemeinden, Schützenvereine, Feuerwehren, Religionsgemeinschaften oder Elterninitiativen.
Auch wenn diese Vielfalt ein Markenzeichen der Stiftung ist, ragen manche Projekte heraus: So erhielt beispielsweise die KZ-Gedenk- und Dokumentationsstätte Porta Westfalica in diesem Jahr eine Spende in Höhe von 25 000 Euro.
Luxusgütern nachjagen? Für Paul Gauselmann kein Anreiz
Die Stiftung rief Paul Gauselmann 1999 anlässlich seines 65. Geburtstags ins Leben. Sie sollte das soziale Engagement, das ein wichtiger Aspekt seines unternehmerischen Selbstverständnisses ist, bündeln. Der Erfolgsmensch legte seine aus den Kriegserlebnissen resultierende Sparsamkeit nie ab, und anstatt Luxusgütern nachzujagen, die ihm ohnehin nichts bedeuteten, entschied er sich, zusammen mit seiner Frau Karin eine gemeinnützige Stiftung zu gründen und die Menschen vor Ort zu unterstützen.
Das Anfangskapital der Gauselmann Stiftung betrug eine Million D-Mark, und nach wenigen Monaten konnten bereits die ersten Zuwendungen ausgeschüttet werden. Die Empfänger der ersten rund 60 000 Euro waren das Diakonische Werk Lübbecke, die Hospiz-Initiative Espelkamp sowie der Ludwig-Steil-Hof. Viele Jahre wurde unter dem Vorsitz von Ehefrau Karin Gauselmann und Sohn Armin im Stiftungskuratorium über jede Anfrage entschieden. Mittlerweile ist Sonja Gauselmann Vorsitzende des Kuratoriums und wird dabei von ihren Cousinen Alena Gauselmann und Dr. Hannah Gauselmann unterstützt. Komplettiert wird das Gremium von Christel Senckel und Manfred Langhorst. Den Stiftungsvorstand bilden Friedrich Barner (Vorsitzender) und Herbert Schlottmann (Stellvertreter).
Stiftungskapital hat sich auf 17,5 Millionen Euro erhöht
2015 wurde die private Stiftung in „Paul und Karin Gauselmann-Stiftung“ umbenannt. Das Stiftungskapital wurde sukzessive erhöht und liegt derzeit bei 17,5 Millionen Euro. Gefördert werden in erster Linie Anliegen aus der Heimat – und zwar aus den Städten Espelkamp und Lübbecke, dem Altkreis Lübbecke sowie dem Kreis Minden-Lübbecke. Doch auch bundesweite Zuwendungen sind mittlerweile möglich – die Großzügigkeit der Gauselmanns kennt keine Grenzen. Als Investor der neuen Kita-Gebäude in der Espelkamper Innenstadt sowie in Gestringen betritt die Stiftung zudem Neuland. Davon unabhängig sind die großzügigen Millionen-Spenden an die Städte Espelkamp und Lübbecke. Dies waren private Zuwendungen des Unternehmerehepaars.
„Jeder, der sich in der heutigen Zeit uneigennützig für andere einsetzt, verdient es, gebührend unterstützt zu werden“, erläutert Paul Gauselmann. In diesem Zusammenhang wird der Stiftung zukünftig eine noch größere Rolle zukommen. Denn der Unternehmer hat bereits angekündigt, dass er und seine Frau Karin der Stiftung einen erheblichen Teil ihres Privatvermögens zukommen lassen wollen. Für Paul Gauselmann ist die Stiftung ein ideelles Vermächtnis, mit deren Hilfe auch zukünftig besonders in der heimischen Region viele gute Taten realisiert werden können.