24.04.2002

Mahnwache für längere Spielstätten-Öffnungszeiten in Naumburg

Mit einer 48-stündigen Mahnwache auf dem Naumburger Markt haben Automatenunternehmer Rolf Fritz und seine Mitarbeiter für längere Öffnungszeiten der Spielstätten in der Saalestadt demonstriert. Über 400 Unterschriften wurden gesammelt. Kern der Auseinandersetzung: Aufgrund einer Sondergenehmigung konnten die Spielstätten in Naumburg in den vergangenen Jahren bis 1 Uhr öffnen anstatt nur bis 22 Uhr. Diese Genehmigung wurde nun nicht mehr verlängert. „Für uns sind das Umsatzeinbußen von weit über 30 Prozent. Unter diesen Umständen lassen sich unsere zwölf Arbeitsplätze nicht mehr halten. Diese restriktiven Sperrzeiten nehmen auf das geänderte Freizeitverhalten keine Rücksicht. Es war höchste Zeit für eine öffentliche Aktion“, erklärt Rolf Fritz, der sich auch als Vorsitzender des Verbandes der Automatenkaufleute Berlin und Ostdeutschland engagiert. Auf den verteilten Flugblättern war zu lesen: „Oh Herr, Oberbürgermeister, der Du herrscht in Naumburg und den wir gewählt haben, um zu vertreten unsere Interessen. Erhalte der Stadt Naumburg: zwölf Arbeitsplätze, 100 000 Euro Steuern, drei Freizeitangebote. Wir danken Dir.“ Schließlich schloss der Aufruf mit den Worten: „Herr Bürgermeister, bewegen Sie sich. Wir fordern Sie auf, von Ihren Kompetenzen Gebrauch zu machen und sich nicht hinter Paragrafen zu verstecken. Genehmigen Sie für die Naumburger Spielstätten die Öffnungszeit bis 1 Uhr.“ Inzwischen hat CDU-Landtagsmitglied Curt Becker – zurzeit im Gespräch als möglicher Innenminister für die neue Regierung in Sachsen-Anhalt – seine Unterstützung signalisiert. Die kommunikativen Spielstätten hätten immerhin auch eine integrative Bedeutung in Naumburg. Insbesondere für die zahlreichen ausländischen Gäste des Bundessprachenamtes.