16.10.2019

Italien will bei Glücksspielgewinnen stärker hinlangen

Italien muss seinen Haushalt konsolidieren, und einen kleinen Beitrag dazu sollen Gewinner von Glücksspielen leisten. Anders als Deutschland besteuert das Land Glücksspielgewinne schon jetzt, will diese Steuern aber nun erhöhen.

Derzeit sind Gewinne unter 500 Euro in Italien steuerfrei, während der Staat bei Großgewinnen, beispielsweise Lotterie-Jackpots, zwölf Prozent „abgreift“. Jetzt sollen alle Gewinne besteuert werden und der Tarif bei Großgewinnen auf bis zu 23 Prozent steigen.

Das Vorhaben ist nicht unumstritten. Bisher geben die Bürger des südeuropäischen Landes nur etwa 20 Prozent dessen für Glücksspiel aus, was die dortige Glücksspielindustrie als Umsatz ausweist. Das liegt daran, dass vor allem kleinere Gewinne sofort wieder eingesetzt werden. Kritiker der Regierungspläne befürchten nun, dass die Italiener ihre Kleingewinne behalten, wenn sie darauf Steuern entrichten müssen. Die Folge wäre, dass der Umsatz des Glücksspielsektors massiv einbrechen würde, und der Staat am Ende weniger Geld einnehmen würde als bisher.

In Deutschland werden Gewinne aus Glücksspielen grundsätzlich nicht versteuert. Ausnahmen gelten für professionelle Spieler. Und auch bei Gewinnen, die bei einem Anbieter erzielt werden, der in Deutschland nicht legal operiert, darf der Staat die Hand aufhalten, sofern er den Spieler entdeckt und ihm Gewinn aus illegalem Glücksspiel nachweisen kann.

Legt der Spieler beispielsweise seinen gewonnenen Lotto-Jackpot an, muss er ab dem zweiten Jahr auf seine Zinserträge Abgeltungssteuer in Höhe von 25 Prozent berappen, wie bei allen anderen Zinserträgen auch.