21.11.2001

Insolvenzen: Zumeist trifft es Dienstleister

Im ersten Halbjahr 2001 erreichte die Zahl der Firmenpleiten und Privat-Konkurse in Deutschland einen neuen Höchststand. Bis Ende Juni lagen bereits 23 600 Fälle von Zahlungsunfähigkeit vor – das waren 4 000 mehr als in den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Dabei zog der Pleitegeier besonders häufig seine Kreise über Ostdeutschland. Hier legte die Zahl der Insolvenzen um fast ein Drittel zu. Besonders starken Zulauf registrierten die Insolvenzgerichte von Dienstleistern. Auf diese entfielen fast 40 Prozent aller Firmenpleiten. Ein Experte des Instituts der deutschen Wirtschaft erklärt: „Vor allem die verschlechterte Wirtschaftslage der vergangenen Monate dürfte die Insolvenzmeldungen nach oben befördert haben. Bei den Unternehmen tun sich Lücken in den Auftragsbüchern auf, was erfahrungsgemäß auf die Zahlungsmoral drückt.“ So gerieten vor allem kleinere Firmen in Turbulenzen. Ihnen fehle oft das nötige kräftige Kapitalpolster. Die Gläubiger ließen sich nicht mehr vertrösten, schließlich sperre die Bank den Kredit. Der Anfang vom Ende für die betroffenen Unternehmen.