Hessische Unternehmer diskutieren Grundsatzpositionen
„Der Glücksspielstaatsvertrag ist am Ende“, sagte Michael Wollenhaupt auf der Mitgliederversammlung des Hessischen Münzautomaten-Verbandes am 18. November in Butzbach.
Der Verbandsvorsitzende wies allerdings darauf hin, dass die Beschränkungen für die Automatenbranche nicht sofort wegfielen, wenn demnächst der Staatsbertrag kippen sollte. Hintergrund sei das Landesspielhallengesetz, das kein reines Ausführungsgesetz sei, sondern ein eigenständiges Gesetz, das weiter fortbestünde.
Wollenhaupt befürchtet nach Mitte 2017 ein Spielhallensterben für Hessen: „Fünfzig Prozent werden wegfallen, aber das ist wahrscheinlich noch zu tief gegriffen.“ Das werde auch einen erheblichen Einbruch der Steuereinnahmen nach sich ziehen.
Als wichtige Aufgabe für das kommende „entscheidende Halbjahr“ rät Michael Wollenhaupt den HMV-Mitgliedern, die Kommunalpolitiker und Verwaltungen auf diese zu erwartende, prekäre Situation hinzuweisen.
Einheitliche Kommunikation
Um auch auf Bundesebene Branchenziele optimal zu kommunizieren, bat der Vorsitzende die Mitglieder sich zu gut einem Dutzend vorgegebener Grundsatzpositionen zu äußern. Beispielsweise diskutierten die hessischen Unternehmer darüber, ob es ein Sportwettenangebot auch in Spielhallen geben solle, oder ob eine Entsperrung eines Spielers durch die Spielhalle, oder durch eine öffentliche Stelle erfolgen solle. Der Vorsitzende möchte diese Positionen der organisierten hessischen Automatenunternehmer in die Gremien des Dachverbandes Die Deutsche Automatenwirtschaft tragen, um einen einheitlichen Katalog von Positionen für die politische Kommunikation zu entwerfen.
BA-Justiziar Stephan Burger berichtete von aktuellen, branchenrelevanten Gerichtsverfahren und zeigte am Beispiel des Bundeslandes Berlin die Absurdität des Mindestabstandsgebotes auf. „Wenn die Änderungen so kommen, bleiben in Berlin bei 500 Meter Mindestabstand fünf von 600 Spielhallen übrig.“
Der AWI-Geschäftsführer Dirk Lamprecht informierte die HMV-Mitglieder über die Themen Ausbildung und Sozialkonzept. Oskar Adam, Manipulationsschutzbeauftragter und Vorstandsmitglied, empfahl, trotz verbesserter Herstellerinformationen, auch weiterhin höchste Wachsamkeit vor Manipulateuren.
Einen ausführlichen Bericht über die HMV-Versammlung lesen Sie in der AutomatenMarkt-Dezemberausgabe.