Hamburger Jugendliche haben häufig Kontakt zu Glücksspielen
Sechs von zehn Hamburger Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen 14 und 17 Jahren haben schon einmal an einem Glücksspiel teilgenommen. Das ist das Ergebnis der sogenannten "Schulbus-Studie", die von der Sucht Hamburg GmbH im Jahr 2015 durchgeführt wurde. Der Fachverband Spielhallen macht jetzt auf diese Studie aufmerksam. Genau 59,3 Prozent der befragten Schülerinnen und Schüler haben laut Schulbus-Studie über Erfahrungen mit Glücksspielen berichtet, obwohl Minderjährige gar nicht um Geld spielen dürfen.
Rubbellose dominieren
Einen signifikanten Anstieg gegenüber der vorangegangenen Studie im Jahr 2012 gab es demnach bei der Teilnahme an Sportwetten. Gaben 2012 14 Prozent der Jugendlichen an, schon einmal an einer Sportwette teilgenommen zu haben, waren es 2015 schon 17 Prozent. Die meisten Jugendlichen (43,8 %) haben nach den Ergebnissen der Befragung schon einmal an einer Sofort-Lotterie teilgenommen, in der Regel Rubbellose. Auf Pokererfahrung blicken 21,6 Prozent der Befragten zurück, und 16,8 Prozent haben schon einmal Lotto gespielt, sodass Zahlenlotto und Sportwetten im "Erfahrungsschatz" der Jugendlichen ungefähr gleichauf liegen.
Deutlicher Rückgang beim Automatenspiel
Einen in der Studie als signifikant bezeichneten Rückgang gab es beim Automatenspiel: 2012 sagten 17 Prozent der Jugendlichen aus, schon einmal an einem Automaten gespielt zu haben, 2015 waren es nur noch 13 Prozent. Knapp halb so viele, nämlich sieben Prozent der 14- bis 17-Jährigen, gaben an, "schon einmal vor einem Roulettekessel gestanden zu haben". Diese Wortwahl in der Studie sagt allerdings nichts darüber aus, ob sie auch gespielt haben.
Weiteres Ergebnis der Untersuchung: 28 Prozent der Jungen haben in den 30 Tagen vor der Befragung an einem Glücksspiel teilgenommen, aber nur neun Prozent der Mädchen. Geht es um regelmäßiges Glücksspiel – in der Studie heißt das mehrmals pro Monat – sind nur drei Prozent der Mädchen, aber 17 Prozent der Jungen dabei.