17.03.2022

Großes Interesse am 19. Symposium Glücksspiel

Die Forschungsstelle Glücksspiel der Universität Hohenheim verzeichnete beim 19. Symposium Glücksspiel laut Dr. Steffen Otterbach zeitweise 350 Teilnehmer. Der geschäftsführende Leiter der Forschungsstelle moderierte die Online-Veranstaltung am 15. und 16. März.

Gemeinsame Glücksspielaufsicht der Länder im Fokus

Am ersten Tag standen am Vormittag die neue Gemeinsame Glücksspielaufsicht der Länder (GGL) und die Erlaubnisverfahren für Online-Glücksspielanbieter im Mittelpunkt. Es referierten Ronald Benter, Vorstand der GGL, Martina Vogt, Dezernatsleiterin im Regierungspräsidium Darmstadt, Sebastian Buchholz, Referatsleiter im Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt und  Rechtsanwalt Prof. Dr. Stefan Hertwig, Kanzlei CBH.

Im Anschluss berichtete Dr. Jörg Ukrow, stellvertretender Direktor Landesmedienanstalt Saarland, über die Werbevorschriften unter dem Glücksspielstaatsvertrag.

Datenauswertung

Am Nachmittag des ersten Tages standen die technischen Aspekte und die Datenauswertung im Fokus. Hier berichtete Gunter Behlig, Ministerium für Inneres, ländliche Räume, Integration und Gleichstellung Schleswig-Holstein, über das von ihm mitentwickelte Glücksspielaufsichtssystem (GLAS). Dabei wurde deutlich, welche enormen Herausforderungen für das Länderübergreifende Glücksspielaufsichtssystem (LUGAS) bestehen.

Den zweiten Tag eröffneten mehrere Wissenschaftler, die zum problematischen Glücksspiel und zu den Covid-19-bedingten Lockdowns referierten. Dabei gingen PD Dr. Anne Koopmann, Klinik für Abhängiges Verhalten und Suchtmedizin, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit und Dr. Jens Kalke, Institut für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung (ISD), der Frage nach, ob die Lockdowns „Nährboden“ für Spielprobleme seien.

ADD als Vorbild für Baden-Württemberg?

Das letzte Thema der Tagesordnung lautete „Zentralisierung der Aufsicht über das stationäre Spiel“. Hier trug Nadja Wierzejewski von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) zuerst per Kurzreferat die Struktur und die Aufgaben ihrer Abteilung vor.

Daran anknüpfend diskutierte Wierzejewski mit mehreren baden-württembergischen Verwaltungsjuristen, inwiefern das rheinland-pfälzische Aufsichtsmodell Vorbild für Baden-Württemberg sein könnte. Matthias Brehm, Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg, Barbara Cremer, Innenministerium Baden-Württemberg, Sebastian Ritter, Städtetag Baden-Württemberg und Victoria Wiggenhauser, Regierungspräsidium Karlsruhe, Referat 86 – Lotterie- und Glücksspielrecht, stellten Detailfragen zur Machbarkeit, Finanzierung und Durchführung der von der ADD übernommenen Aufgaben. Ein interessantes Format, welches vom ehemaligen Leiter der Forschungsstelle Glücksspiel, Prof. Dr. Tilman Becker, erdacht wurde.

Einen ausführlichen Bericht zum 19. Symposium Glücksspiel lesen Sie in der AutomatenMarkt-April-Ausgabe.