10.05.2013

Glücksspielmarkt Deutschland: Pressegespräch mit kontroversen Beiträgen

Blick auf das Podium. Ort des Pressegesprächs – das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, Reichstagsufer.

Das Pressefachgespräch des Forschungsinstituts Glücksspiel und Wetten zum Thema "Glücksspielmarkt Deutschland: Augenmaß und Verantwortung" in Berlin war von kritischen und kontroversen Beiträgen geprägt.

So setzte sich Rechtsanwalt Dr. Dirk Uwer von der Düsseldorfer Kanzlei Hengeler Mueller kritisch und pointiert mit dem staatlichen Glücksspielmonopol und seinen schweren Eingriffen in die grundgesetzlich garantierte Berufsfreiheit auseinander.

Carsten Muth, Justiziar der Lotto24 AG, sprach über "ein Jahr Glücksspielstaatsvertrag aus der Sicht eines Lotterievermittlers – wie der Staat seine Glücksspieleinnahmen sichert und die staatlichen Lotterieunternehmen vor dem Wettbewerb abschottet". Der Vortragende brachte Belege über eine Vielzahl von Diskriminierungen gewerblicher Vermittler und Anbieter vor.

Ein ganz anderes Bild zeichnete Michael Bunkert, Vorsitzender des Deutschen Lotto- und Totoblocks. Für ihn ist nur das staatlich angebotene Glücksspiel ein Garant für ein sicheres, gemeinwohlorientiertes Spiel. Den gewerblichen Anbietern wird pauschal der Wille abgesprochen, sich ernsthaft für Spieler- und Jugendschutz einzusetzen.

Für eine Versachlichung des Diskurses

Sachlich dagegen die Beiträge von Detlev Henze, Geschäftsführer der TÜV Trust IT, und Professor Dr. Dr. Franz Perlen, Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats des Forschungsinstituts für Glücksspiel und Wetten. Henze erläuterte unter anderem, dass die derzeitige Diskussion um pathologisches Spiel hoch emotionalisiert und noch immer teilweise frei von belegbarem, gesichertem Faktenwissen sei. Er plädierte für eine Versachlichung des Diskurses. Ein Schwerpunkt der Ausführungen: Geldwäsche-Prävention bei Online-Pokerspielen.

Dr. Luca Rebeggiani vom Forschungsinstitut für Glücksspiel und Wetten sprach zu "Sportwetten und Spielmanipulationen – Diagnose und politische Handlungsempfehlungen".

Ausführlichere Informationen in der Juni-Ausgabe vom AutomatenMarkt.