Glücksspiel-Symposium Hohenheim: GGL bekräftigt Bedarf an Glücksspielforschung und stellt Forschungsvorhaben vor
Die GGL informierte auf dem 20. Symposium Glücksspiel an der Universität Hohenheim zum aktuellen Vorgehen in ihren Schwerpunkttätigkeiten und stellte sich den Fragen der Fachöffentlichkeit. Ein zentrales Thema des Symposiums war die Glücksspielforschung und Rahmenbedingungen guter Forschungsförderung.
Vor dem Hintergrund der Evaluierung des Glücksspielstaatsvertrages betonte Vorstand Ronald Benter die Bedeutung fortlaufender, fundierter Forschung im Glücksspielbereich. „Wissenschaftliche Erkenntnisse sind die Grundlage politischer und gesellschaftlicher Debatten. Der Bedarf für weitere Regulierungen muss sich aus Zahlen und Fakten ergeben. Ein wesentlicher Bestandteil unserer Aufgaben als Regulierungsbehörde ist daher die Förderung und Initiierung von Glücksspielforschung. Hier haben wir trotz des vergleichsweise kurzen Bestehens unserer Behörde bereits einiges erreicht“, so Benter.
GGL initiiert Forschungsprojekte
Die GGL stellte auf dem Symposium bereits in Auftrag gegebene Studien vor. Der Gesamtwert beläuft sich auf 1,39 Millionen Euro. Weitere Studien sind in Planung. Die Konzeption und Vergabe dieser Studien unter Einhaltung der glücksspielrechtlichen und vergaberechtlichen Rahmenbedingungen sei für die GGL als neu gegründete Behörde ein echter Kraftakt gewesen, der nun einen wesentlichen Baustein für eine evidenzbasierte Regulierung liefern werde.
Benter betonte den Ansatz der GGL, bei Studien unabhängige Expertengruppen einzusetzen, um die gesamte Breite des wissenschaftlichen Diskurses abzudecken. Ziel ist ein wissenschaftlicher Austausch zu wesentlichen Fragen des Studiendesigns und der Methodik.
Thema: Kanalisierung von Glücksspielen im Internet
Neben den bereits vergebenen Studien zu Spielerschutz im Internet und Glücksspielwerbung informierte die GGL über die bevorstehende Vergabe einer Studie zur Untersuchung des Schwarzmarkts und der Kanalisierung von Glücksspielen im Internet.
Die Studie ist Teil der Evaluierung des Glücksspielstaatsvertrags 2021 und zielt darauf ab, die verschiedenen Methoden der Schwarzmarktvermessung zu bewerten und neue wissenschaftliche Ansätze zu erhalten.
Es sollen weitere wissenschaftliche Erkenntnisse darüber gewonnen werden, inwiefern eine Lenkung der Glücksspielteilnehmer zu legalen Angeboten und zu weniger gefährlichen Spielformen gelungen ist.
Offener Austausch aller Argumente
Da die Thematik der Kanalisierung im Bereich der Glücksspielforschung vor dem Hintergrund der neuen gesetzlichen Regelungen bisher wenig erforscht ist, werden in die Studie grundsätzliche theoretische und empirische Überlegungen einfließen.
Benter betonte in der Podiumsdiskussion abschließend noch einmal, dass ein offener Austausch aller Argumente ein grundlegendes Prinzip der Herangehensweise der GGL ist: „Wir hören uns alle Standpunkte und Interessenlagen an, bevor wir unsere Entscheidungen treffen.“