16.01.2017

Glücksspiel-Forscher kritisiert Landesglücksspielgesetz

Prof. Dr. Tilmann Becker vertritt die Ansicht, dass durch das Landesglücksspielgesetz ein rechtlicher Graubereich entstehen werde.

Prof. Dr. Tilman Becker, Leiter der Forschungsstelle Glücksspiel an der Uni Hohenheim, übt in der „Stuttgarter Zeitung“ harte Kritik am baden-württembergischen Glücksspielgesetz. Die Hauptabsicht des Landesglücksspielgesetz, die Ballung von Spielhallen zu unterbinden, werde laut Becker mißlingen.

 

„Der Aufwand steht in keinem Verhältnis zum Ergebnis“, sagt Becker. Er prognostiziert, dass zwei Drittel der Spielhallen in Baden-Württemberg schließen müssen und zahlreiche Betreiber vor Gericht ziehen werden. Diese Prozesse werden ihm zufolge viel Geld kosten.

 

Beckers oberstes Ziel sei die Bekämpfung der Spielsucht. In dieser Hinsicht bringe die Abstandsregelung in dieser Form nichts, sagt der Wissenschaftler. „Es wird nur ein rechtlicher Graubereich entstehen, wie bei den Wettbüros“, sagt Prof. Becker.

 

Zumindest in der Landeshauptstadt Stuttgart werde vor 2021 keine Spielhalle schließen müssen. „Wir ordnen bis zum letztinstanzlichen Urteil keinen Vollzug an“, sagt der städtische Jurist Albrecht Stadler in der „Stuttgarter Zeitung".