Experten fordern: Arbeit statt Nichtstun subventionieren!
Kritik an den Vorschlägen der Hartz-Kommission hat der Präsident des Instituts für Wirtschaftsforschung (Ifo), Professor Hans-Werner Sinn, angemeldet. In einem aktuellen Interview mit dem Münchner Unternehmer-Magazin Markt und Mittelstand moniert er, dass die Regierungskommission das Kernproblem, die hohen Lohnkosten, nicht antastet. Würden die Löhne nach unten flexibler und das Sozialsystem grundlegend reformiert, entstünden 2,3 Millionen Arbeitsplätze. Für den Staat ergäbe sich ein Budget-Überschuss von sechs Milliarden Euro, obwohl dann rund 4,5 Millionen Menschen Lohnsubventionen erhielten. „Allerdings müsste der Sozialhilfesatz für jene, die nichts tun, etwa um die Hälfte gekürzt werden.“ Der Ifo-Präsident schlägt vor, die Arbeitslosenhilfe in die Sozialhilfe zu integrieren und diese dann so „komplett umzugestalten, dass nicht mehr wie jetzt das Nichtstun, sondern die Arbeit subventioniert“ wird. Das jetzige System bestrafe die Arbeitswilligen.