Einigkeit auf dem DAW-Frühlingsempfang: Den illegalen Strukturen Paroli bieten!
Der Dachverband Die Deutsche Automatenwirtschaft (DAW) lud am 13. März zum Frühlingsempfang ins Frederick’s am Potsdamer Platz ein. Rund 400 Gäste aus Politik, Verbänden und Wirtschaft folgten der Einladung und nutzten die Möglichkeit zum Networking in entspannter Atmosphäre. Zudem gab es ein kleines Jubiläum zu feiern – die DAW vertritt seit zehn Jahren mit starker, vernehmbarer Stimme die Interessen der deutschen Unterhaltungsautomatenwirtschaft.
Prominenter Gastredner war Stefan Evers, der frühere Generalsekretär der CDU Berlin und Parlamentarische Geschäftsführer der CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus von Berlin und jetzige Finanzsenator des Landes Berlin. Doch zunächst begrüßte Georg Stecker die Gäste des Frühlingsempfangs mit herzlichen Worten. „Wir bringen den Menschen mit unserem sensiblen Produkt viel Freude“, so der DAW-Vorstandssprecher. Gleichzeitig müsse man sich um die problematischen Spieler umfassend kümmern.
In einem harten Kampf mit der wachsenden Illegalität
Die legale Branche mit ihren hoch regulierten Unternehmen stehe zurzeit „in einem harten Kampf mit der wachsenden Illegalität“, und zwar nicht nur in Großstädten wie Berlin oder Hamburg, sondern auch auf dem flachen Land. Eine weitere Problematik: Die legalen Geräte dürfen nicht so disponiert werden, dass sie der Nachfrage nicht mehr gerecht werden können und die Spielgäste in die Illegalität abwandern. Das legale gewerbliche Spiel müsse für die Spielgäste interessant bleiben! Ansonsten könne der Auftrag aus dem Glücksspielstaatsvertrag, den natürlichen Spieltrieb in geordnete Bahnen zu lenken, nicht mehr ausreichend erfüllt werden.
Klar sei auch: Das Problem der wachsenden Illegalität lasse sich nur gemeinsam mit den Verantwortungsträgern in Politik und Kommunen bewältigen, betonte Georg Stecker. Der Runde Tisch sei hierfür ein passendes Instrument.
Stefan Evers dankte für die Einladung und gratulierte der DAW zum Jubiläum. „Wir haben es mit einem wachsenden Problem illegalen Glücksspiels deutschlandweit zu tun und in Berlin in ganz besonderer Art und Weise damit zu kämpfen.“ Man könne den natürlichen Spieltrieb der Menschen nicht ignorieren oder verleugnen. Dieser sei so alt wie die Menschheit selbst. Wichtig sei es, den Spieltrieb in geordnete Bahnen zu lenken, inklusive Jugend- und Spielerschutz, und den illegalen Strukturen Paroli zu bieten!
Ganz neue Art der pragmatischen Zusammenarbeit
Recht und Ordnung durchzusetzen, das sei übrigens auch eine Gerechtigkeitsfrage und eine Frage der Steuergerechtigkeit. Durch den grassierenden illegalen Glücksspielsektor würden den Kommunen hohe Summen an Steuern verlorengehen. Mit dem Runden Tisch zur Bekämpfung des illegalen Glücksspiels sei man auf einem guten Weg. Auch habe der Berliner Senat erste Erfolge erzielt, die illegalen Strukturen an der Wurzel zu packen und illegal erworbenes Vermögen abzuschöpfen. Der Gastredner sprach in diesem Zusammenhang von einer „ganz neuen Art der pragmatischen Zusammenarbeit zwischen Justiz, Innenbehörde, Polizei und Finanzbehörde“, abseits früherer ideologischer Wirklichkeitsverdrängung.
„Auf Recht und Ordnung pocht auch Ihr Wirtschaftszweig und dafür will ich meinen Teil beitragen“, machte Stefan Evers unter dem Applaus des Publikums deutlich. Der Finanzsenator kam schließlich noch auf das illegale Glücksspiel im Internet zu sprechen, das quasi „vom heimischen Küchentisch aus angesteuert werden kann“. Die Maßstäbe, die die Politik an die Glückspielregulierung anlegt, müssen auch einen funktionierenden Online-Markt zur Folge haben und dürfen nicht zur Flucht in die Illegalität anreizen, so eine klare Forderung des Ehrengastes.
Am Ende gehe es um gute, tragfähige, marktfähige Lösungen für ein sensibles Produkt mit Gefährdungspotenzial. „Wir sind lösungsorientiert und freuen uns auf einen pragmatischen Austausch mit Ihnen“, so die einladende Geste und klare Dialogbereitschaft von Stefan Evers.