17.10.2013

Dresdener Psychologen erforschen Spielsucht

Dr. Gerhard Bühringer, Professor für Suchtforschung an der TU Dresden.

Wissenschaftler an der Technischen Universität Dresden erforschen Ursachen der Spielsucht. Sie gehen davon aus, dass Menschen unterschiedlich gute Kontrollfähigkeiten haben, Probleme zu erkennen und zu beseitigen.

„Spielen ist Teil der Menschheitsgeschichte, es dient der Entspannung und Unterhaltung und Lotto-Jackpots beherrschen teils über Wochen die Schlagzeilen“, sagt die Koordinatorin der bisher einmaligen Studie, Anja Kräplin. Wie beim Computerspiel, Shoppen oder Sport gelte nach Angaben der Psychologin auch beim Glücksspiel: „Zu viel ist gefährlich.“

Die Ursachen der Störung seien weitgehend unklar, Parallelen zu anderen Süchten wie Alkohol- und Rauschgiftabhängigkeit werden aber vermutet. Die Dresdner Forscher wollen nun herausfinden, warum Menschen es problemlos schaffen, mit dem Glücksspiel aufzuhören, aber es bei anderen pathologisch wird. Etwa die Hälfte der Deutschen spielt Kräplin zufolge regelmäßig – Lotto, Wetten, Casino. Aber nur 150 000 bis 200 000 Menschen bundesweit erfüllen die Kriterien für pathologisches Glücksspiel, wie der Dresdner Professor für Suchtforschung, Gerhard Bühringer, erläutert.

Laut Bühringer gibt es bisher nur wenige Therapieansätze für pathologische Glücksspieler. Stattdessen werden Konzepte bisheriger Suchttherapien angewandt. Wichtigste Voraussetzung für eine erfolgreiche Therapie sei die Einsicht, so die Dresdener Forscher. Die sei nicht sehr hoch, wie selbst die Wissenschaftler bemerkten. Sie fanden nur 27 statt wie geplant 45 Testpersonen, um die Störung besser zu verstehen und künftig pathologische Glücksspieler frühzeitig erkennen und behandeln zu können.