Die bet-at-home.com AG gibt Geschäftszahlen für 2023 bekannt
Der bet-at-home.com AG Konzern hat am 6. März die IFRS-Finanzergebnisse für das Geschäftsjahr 2023 bekannt gegeben.
In der Mitteilung berichtet der bet-at-home.com AG Konzern über wesentliche Änderungen. Das in Malta lizenzierte Angebot („.com Domäne“) der bet-at-home.com Internet Ltd. wurde laut Mitteilung im Februar 2023 erfolgreich an den renommierten iGaming-Softwareanbieter EveryMatrix ausgelagert. Die Auslagerung des in Deutschland lizenzierten Angebots auf www.bet-at-home.de werde im Laufe des Jahres erfolgen.
Ausführung wesentlicher Unternehmensfunktionen durch Outsourcing-Partner
Zukünftig wolle sich der Online-Glücksspielanbieter im Bereich der Eigenleistung ausschließlich auf jene kunden- und umsatzrelevanten Komponenten konzentrieren, die nicht oder nur unzureichend extern erstellt und betrieben werden können. Operativ werde verstärkter Fokus auf effizientes und effektives Kundenmanagement und Marketing gelegt. Der Brutto-Wett- und Gamingertrag im Geschäftsjahr 2023 beliefen sich auf 46,176 Millionen Euro (Vorjahr: 53,532 Millionen Euro).
Brutto-Wett- und Gamingertrag gesunken
Die wesentlichsten Faktoren für die Reduktion im Vergleich zum Vorjahr waren dem Unternehmen zufolge die Einführung von produkt- und anbieterübergreifender Einzahlungslimits in Deutschland ab Mitte 2022, die Verpflichtung zur Meldung erhöhter Einzahlungslimits ab dem zweiten Quartal 2023 sowie ein Rückgang der Kundenzahl auf Grund der erforderlichen Kundenmigration von den eigenen .com- und .de-Plattformen auf das neue EveryMatrix- System. Der Bruttoertrag aus Online-Sportwetten (Wetteinsätze abzüglich Auszahlungen für Kundengewinne) lag im Geschäftsjahr 2023 mit 42,339 Millionen Euro unter dem Vorjahresniveau (Vorjahr: 49,068 Millionen Euro).
Der Bruttoertrag aus Online-Gaming (Gamingeinsätze abzüglich Auszahlungen für Kundengewinne) sank um 627 000 Euro im Vergleich zum Vorjahr auf 3,837 Millionen Euro (Vorjahr: 4,464 Millionen Euro). Online-Gaming beinhalte vorrangig Slots für den deutschen Markt. Unter Berücksichtigung von Wettsteuern und Glücksspielabgaben sowie der steuerlichen Belastungen im Rahmen der Umsatzsteuerregelungen für Anbieter elektronischer Dienstleistungen wurde im Geschäftsjahr 2023 ein Netto-Wett- und Gamingertrag von 36,090 Millionen Euro (Vorjahr: 42,036 Millionen Euro).
Werbe- und Personalaufwand
Der Werbeaufwand fiel im Geschäftsjahr 2023 mit 17,029 höher als im Vorjahr (Vorjahr: 13,628 Millionen Euro) aus, was auf eine intensivierte Markenpräsenz mit einer breit angelegten Werbekampagne und zahlreichen Bonusaktionen zum Beginn der Fußball-Saison 2023/2024 zurückzuführen sei. Der Personalaufwand reduzierte sich laut bet-at-home im Geschäftsjahr 2023 auf 8,653 Millionen Euro (Vorjahr: 13,508 Millionen Euro), was aus dem Personalabbau im Geschäftsjahr 2022 resultierte. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen lagen mit 12,615 Millionen Euro (Vorjahr: 16,242) unter dem Niveau des Jahres 2022, was vor allem auf einen Rückgang der Rechts- und Beratungskosten im Zusammenhang mit der im Vorjahr entkonsolidierten bet-at-home.com Entertainment Ltd. (in Liquidation) sowie der Kosten für Informationsdienste und Softwarewartung zurückzuführen sei.
EBITDA unter der Vorjahresvergleichsperiode
Dadurch lag das EBITDA im Geschäftsjahr 2023 mit 807 000 Euro unter der Vorjahresvergleichsperiode, aber im oberen Bereich der ursprünglichen EBITDA Prognose für das Geschäftsjahr 2023 (Vorjahr: 2,105 Millionen Euro). Das Konzernjahresergebnis im Geschäftsjahr 2023 betrug -1,505 Millionen Euro (Vorjahr: 11,907 Millionen Euro). Vermögens- und Kapitalstruktur zum 31. Dezember 2023 Das gesamte Eigenkapital zum 31. Dezember 2023 fiel mit 27,444 Millionen Euro niedriger als im Vorjahr (31. Dezember 2022: 28,949 Millionen Euro) aus. Dieser Rückgang resultierte der Mitteilung zufolge aus dem Konzernjahresergebnis 2023 in Höhe von-1,505 Millionen Euro. Die Eigenkapitalquote zum 31. Dezember 2023 stieg auf 48,3 Prozent (31. Dezember 2022: 46,2 Prozent).
Verweis auf negative Auswirkungen von Spielerklagen
Interessant bei diesen Zahlen ist auch der Verweis seitens bet-at-home auf die Spielerklagen. Dazu teilt das Unternehmen mit: „Das Konzernergebnis der vergangenen Geschäftsjahre wurde wesentlich durch österreichische und deutsche Kunden belastet, die mit Unterstützung von Unternehmen, die Prozesse finanzieren, ihre Spielverluste von Gesellschaften des BaH Konzerns gerichtlich zurückforderten. Aufgrund der bisherigen positiven Rechtsprechung, gesetzlichen Bestimmungen zur Verjährung und bereits getroffenen, weitreichenden Vergleichslösungen, ist das künftige Risiko in Österreich nunmehr als deutlich geringer einzustufen. In Deutschland besteht nach wie vor Rechtsunsicherheit aufgrund uneinheitlicher Rechtsprechung. Zum Stand heute ist die weitere Entwicklung daher schwer zu prognostizieren. Der Vorstand ist weiterhin bestrebt, durch aktives Risikomanagement und erfolgreiche Prozessführung das künftige Risiko sukzessive zu reduzieren.“
Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr 2024
Im Geschäftsjahr 2024 solle die strategische Transformation konsequent weitergeführt werden. Im Technologiebereich liege der Fokus der Eigenentwicklung auf der Erstellung und Einführung eines innovativen Kundenbindungsprogramms, das auf Echtzeitdatenverarbeitung und maschinellem Lernen basiert. Zudem ermögliche das kontinuierliche Investment in die interne Datenplattform Kernwertschöpfungsprozesse zunehmend zu automatisieren und deren Effizienz und Effektivität stetig zu steigern. In enger Zusammenarbeit mit EveryMatrix soll das Online-Casino- und Sportwettenprodukt sowie die Kundenplattform laufend verbessert und auf die Kundenbedürfnisse und rechtlichen Erfordernisse des deutschsprachigen Markts angepasst werden.
Fußball-Europameisterschaft 2024 im Fokus
Aufgrund der „hohen Bekanntheit und Akzeptanz der Marke ‚bet-at-home‘ in den Kernmärkten Deutschland und Österreich“ strebt der Konzern im Geschäftsjahr 2024 an, seine Marktposition im Bereich Sportwetten weiter auszubauen. Hierfür seien gezielte Marketingmaßnahmen geplant. Besonderes Augenmerk werde dabei auf das erste Halbjahr 2024 gelegt werden, insbesondere auf den Beginn der Fußball-Europameisterschaft 2024, die im Kernmarkt Deutschland stattfindet. Der Vorstand erwarte, dass die bevorstehende Fußball-Europameisterschaft positive Impulse für die Geschäftsentwicklung bringen wird.
Aufgrund der umfangreichen Initiativen und unterstützt durch die Fußball-Europameisterschaft geht der Vorstand für das Geschäftsjahr 2024 davon aus, dass folgende Umsatz- und Ertragszahlen erreicht werden:
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Brutto-Wett- und Gamingertrag: 45 Millionen Euro bis 53 Millionen Euro
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EBITDA vor Sondereinflüssen: -1 Million Euro bis 2,5 Millionen Euro