Deutscher Glücksspielkongress – In welche Richtung sich die Branche entwickelt
Am gestrigen Donnerstag, 27. Juni, ging der „Deutsche Glücksspielkongress“ im Berliner Hotel The Westin Grand zuende. Bereits am Vorabend hatte der Behörden Spiegel zu einem Empfang eingeladen. Insgesamt rund 170 Teilnehmer hatten sich für den Hauptveranstaltungstag angemeldet, um entweder vor Ort oder in digitaler Form dabei zu sein. „Das sind mehr Teilnehmer als in den vergangenen Jahren“, freute sich Dr. Eva-Charlotte Proll, Herausgeberin und Chefredakteurin vom Behörden Spiegel – dem Veranstalter.
Evaluierung: Weitere Prüfungen nötig
Der Glücksspielkongress wurde zu einer besonderen Zeit veranstaltet, denn im Rahmen der Innenministerkonferenz vom 19. bis zum 21. Juni haben zuvor die Innenminister der Länder den Zwischenbericht zur Evaluierung des Glücksspielwesens in Deutschland zur Kenntnis genommen. Von RA Carsten Bringmann, Kanzlei Noerr Partnergesellschaft, wurde bereits eine erste Bestandsaufnahme zu diesem Zwischenbericht veröffentlicht.
Vor dem Hintergrund dieser entscheidenden Ereignissen für die Branche, ist Orientierung ein wichtiger Aspekt. So stand sowohl am Anfang, bei der Rede vom SPD-Bundestagsabgeordneten Alexander Bartz, als auch beim finalen Panel die Frage danach im Fokus, in welche Richtung sich der Glücksspielmarkt entwickeln wird. Der SPD-Politiker, erstmalig war laut Dr. Proll jemand von den Sozialdemokraten vertreten, gab nur einen kurzen Einblick in die Auswirkungen des Zwischenberichts der Evaluierung. Es seien weitere Prüfungen nötig, deshalb sei ein Arbeitskreis gebildet worden.
Immer im Gespräch bleiben
Auch auf das von mehreren Politikern der Grünen veröffentlichte Positionspapier (der AutomatenMarkt berichtete online) ging Bartz ein. Vor allem die geforderte Aufstockung von Mitteln für die Suchtberatung sei für ihn der „wichtigste Punkt“. Auch unterstütze er das konsequente Vorgehen gegen illegale Automatenspiele in der Gastronomie. „Man muss das illegale Automatenspiel unattraktiver machen und die Behörden müssen durchsetzungsstark sein“, so Bartz. Zu den Plänen von Justizminister Marco Buschmann, die Glücksspielparagrafen 284 ff. aus dem Strafgesetzbuch zu streichen, erklärte Bartz, dass diese verworfen seien: „Das illegale Glücksspiel muss mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln verfolgt werden.“ Vor diesem Hintergrund setze er sich für mehr Kommunikation ein: „Die Politik sollte immer vorher den Dialog mit der Branche suchen.“ Auch bei den prominent besetzten Panels ging es, trotz aller Kontroversen, immer darum: Im Gespräch bleiben.
Alle Informationen rund um den Deutschen Glücksspielkongress gibt es in der August-Ausgabe vom AutomatenMarkt.