21.10.2021

Das Pferd, die Drohne und die Wette

Eine eher kurios anmutende Geschichte mit ernstem Hintergrund aus Großbritannien macht derzeit die Runde. Auf der Insel liegen die Betreiber von Pferderennbahnen mit Piloten von Drohnen im Clinch.

Einige Drohnen-Besitzer nutzen die fliegenden Aufzeichnungsgeräte offenbar dazu, sich bei Live-Events Wettvorteile zu verschaffen. Angeblich ist das Drohnen-Wetten vereinzelt bereits zu einem Geschäftsmodell geworden.

Hintergrund: Während TV-Live-Übertragungen dem tatsächlichen Geschehen üblicherweise mit bis zu drei Sekunden Verzögerung hinterherhinken, beträgt diese Verzögerung bei privaten Live-Streams nur einen Sekundenbruchteil. Die Kunden der Buchmacher nutzen das zu ihrem Vorteil. Da Veränderungen bei Pferderennen extrem schnell passieren, können sie in der Live-Wette tippen, bevor der Buchmacher die „neue Lage“ wahrnimmt und die Quoten anpasst.

Üblicherweise wird das Flugobjekt von außerhalb der Sportanlage gestartet. Die Betreiber der Rennbahnen können offenbar nichts dagegen ausrichten, denn der Drohneneinsatz ist nicht gesetzeswidrig. Die britische Glücksspielaufsicht sieht deshalb auch keinen Grund zum Einschreiten, meint aber, dass alle Wetter darüber aufgeklärt werden sollten, dass eine solche Möglichkeit zur Vorteilsverschaffung besteht.