02.02.2012

BupriS kritisiert Kauder

Siegfried Kauder (MdB) bei der IMA-Eröffnung.

Die Rede, die  der CDU-Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende des Rechtsaauschusses, Siegfried Kauder, anlässlich der IMA-Eröffnung hielt, fand nicht nur in der Unterhaltungsautomatenwirtschaft ein nachhaltiges Echo. Als Reaktion auf die Eröffnungsrede wandte sich jetzt der Bundesverband privater Spielbanken (BupriS) in einem Brief an Kauder.

BupriS meint, sich dem Abgeordneten vorstellen zu müssen: „Die Existenz unserer Mitgliedsunternehmen, (...), belegt anschaulich, dass entgegen Ihrer Darstellung von einem ,staatlichen Spielbankenmonopol’ keine Rede sein kann“, heißt es dort unter anderem.

Der Verband weist darauf hin, dass die Spielbanken in Deutschland seit Inkrafttreten des Glücksspielstaatsvertrages 30 Prozent ihrer Kunden und 40 Prozent ihrer Umsätze eingebüßt hätten, während die Zahl der Spielstätten und deren Umsätze im gleichen Zeitraum deutlich gestiegen seien. Wenn Kauder also mit Blick auf die geplante Begrenzung von Spielhallen behaupte, dass Verfassungsrecht gebrochen werde und der Staat das Recht beuge, um sich einen Vorteil zu verschaffen, und dass der Staat Spielhallen unterdrücke und mit Spielbanken großzügig umgehe, so entspreche dies sicher nicht der Meinung der steuerzahlenden Bürger.

BupriS erklärt, dass es derzeit staatlich konzessionierten Spielbanken an 74 Standorten in Deutschland  gebe, aber 12 300 Spielhallen. Spielbanken seien nicht rund um die Uhr geöffnet, der Zutritt erfolge nach Ausweiskontrolle und Abgleich der Sperrdatenbank.

„Mehr Spielerschutz geht nicht“, schreibt Martin Reeckmann, geschäftsführender Vorstand bei BupriS an Kauder und ergänzt: Anders als bei Spielhallen.“

Neben der geringeren Zahl von Standorten und der Ausweiskontrolle verweist Reeckmann auch auf eine Besteuerung (Spielbankenabgabe) von „bis zu“ 80 Prozent und wirft die Frage auf, „ob Ihr Publikum auf der Düsseldorfer Automatenmesse auch unter solchen Bedingungen, die der verantwortungsvollen Regulierung des Glücksspiels dienen, am Wettbewerb teilnehmen würde.“

Dass es – ebenfalls anders als bei Spielhallen – in den Spielbanken keinerlei Einsatz-, Gewinn- und Verlustbeschränkungen gibt und der Spieler in wesentlich kürzerer Zeit erheblich mehr Geld verlieren kann, erwähnt Reeckmann nicht.