BDV informiert über Trends und Entwicklungen im Wachstumsmarkt Vendingautomaten
Der BDV Vending und die European Vending & Coffee Service Association haben in diesem Jahr erneut einen detaillierten Marktbericht veröffentlicht. Der Bericht umfasst 24 europäische Länder und bietet eine genaue Analyse der Branche. Zusätzlich führte die GfK eine begleitende Konsumentenstudie durch, um die Wünsche und Konsumgewohnheiten der Verbraucher zu ermitteln.
Ein ausführlicher Überblick über die beiden Studien konnten sich mehr als 120 Verbandsmitglieder des BDV im Rahmen einer Live-Online-Präsentation machen. Wichtigste Erkenntnis: Deutschland hat den höchsten Produktumsatz und gehört zusammen mit Italien, Frankreich, Großbritannien und den Niederlanden zu den größten Märkten in Europa. Außerdem verzeichnet der deutsche Markt nach Umsatz ein Wachstum von 16,3 Prozent im Vergleich der Jahre 2021 und 2022.
Marktüberblick Deutschland
Die Datenanalyse des deutschen Marktes zeigt, dass 72 Prozent der Verkaufsautomaten in Unternehmen aufgestellt sind (der europäische Durchschnitt liegt bei 75 Prozent). Heißgetränke sind mit einem Anteil von 75 Prozent immer noch am beliebtesten – 76 Prozent der Befragten trinken Kaffee im Büro. Insgesamt werden täglich 11,5 Millionen Lebensmittel und Getränke über Automaten und automatische Verkaufseinheiten an die Kunden ausgegeben. Mehr als 17 500 Mitarbeiter arbeiten direkt in der Vendingbranche.
Die wichtigsten Entwicklungen im Bereich Heißgetränke sind die Fokussierung auf hochwertige Produkte (Premiumangebot) und der Trend weg von Instantkaffee und hin zu frisch gebrühtem Kaffee aus der ganzen Bohne. Im Bereich der Verkaufsautomaten zeigt sich ein wachsender Trend beim Direktverkauf durch Landwirte und Metzgereien.
Außerdem integrieren Betriebskantinen vermehrt Verkaufsautomaten, um den Veränderungen durch das hybride Arbeiten entgegenzuwirken. Hierzu passt auch ein Wachstum von 3 Prozent bei den Kombi-Verkaufsautomaten und eine Verschiebung von Snackangebot (minus 4 Prozent) hin zum Foodangebot (plus 6 Prozent). Die Zahl der Mikromärkte – Mini-Convenience-Stores mit Selbstbedienung und Selbstbedienungskassen – ist auf rund 600 gestiegen. Es gibt neue Investitionen in „vollautomatische Kantinen“ mit herkömmlichen Verkaufsautomaten, von denen bis Ende 2022 etwa 250 in Betrieb sein werden. Und die Zahl der intelligenten Kühlschränke (die nicht Teil von Mikromärkten sind) ist auf über 100 gestiegen.
Bargeldlose Zahlungsmöglichkeiten setzen sich hingegen in Deutschland nur langsam durch – Bargeld ist immer noch die am häufigsten genutzte Zahlungsmethode am Automaten.
Veränderte Rahmenbedingungen wirken sich nachhaltig aus
Wie in anderen Branchen hat die Corona-Pandemie auch den Umsatz im Verkaufsautomaten-Markt beeinflusst. Die Verkaufszahlen und Einkünfte aus Automatenverkäufen steigen nach einem pandemiebedingten Rückgang wieder an, haben jedoch bis jetzt nicht das Niveau vor der Pandemie erreicht.
Die Studie zeigt, dass die Anzahl der Nutzer im öffentlichen Verkehr, bei Freizeitaktivitäten, im Tourismus und an Schulen und Universitäten deutlich zugenommen hat. Ein Blick auf die etablierte hybride Arbeit verdeutlicht jedoch, dass sich der Konsum auf dem Arbeitsmarkt nachhaltig und langfristig verändert hat. Faktoren wie stark erhöhte Energie- und Kraftstoffpreise sowie Inflation in mehreren europäischen Ländern haben massive Auswirkungen auf das Vending-Geschäft.
Die Automatendienstleister reagieren auf die veränderten Marktbedingungen mit einer Reihe von Maßnahmen, wie:
Effizienzsteigerung durch dynamische Planung und Telemetrie: Die dynamische Planung von Touren und der Einsatz von Telemetrie sind wichtige Maßnahmen, um die Effizienz im Vending-Geschäft zu steigern. Telemetriesoftware überträgt Daten in Echtzeit von den Automaten. Dies ermöglicht eine bessere Bestandsverwaltung und Wartung. Durch dynamische Tourenplanung kann die optimale Route für den Service und die Befüllung der Automaten festgelegt werden, was zu Einsparungen bei Zeit, Kosten und Umweltemissionen führt.
Größeres Frischsortiment und verbessertes Kaffeeangebot: Während Kaffee oft als Hauptattraktion in Vending-Automaten gilt, wird ein breites Frischsortiment zunehmend wichtig. Die Kunden suchen nach abwechslungsreichen, gesunden Optionen und sind bereit, hierfür einen höheren Preis zu zahlen (Premiumangebot). Gleiches gilt für Kaffeekonzepte mit frisch gemahlenen Bohnen und Frischmilchbezug.
Der umfassende Marktüberblick mit einer detaillierten Dokumentation und Aufarbeitung aller Erkenntnisse kann kostenpflichtig über den BDV Vending unter info@bdv.vending.de bezogen werden. Verbandsmitglieder erhalten kostenfrei eine Zusammenfassung aller Ergebnisse.