Automatenverbände begrüßen Großrazzia auf der Leipziger Eisenbahnstraße
Das harte Eingreifen der Polizei gegen illegales Glückspiel und Schein-Gastronomie in der Leipziger Eisenbahnstraße stößt bei den Automatenverbänden auf ein positives Echo.
Thomas Breitkopf, 1. Vorsitzender des Verbandes der Automatenkaufleute Berlin und Ostdeutschland und Präsident des Bundesverbandes Automatenunternehmer, begrüßt das Handeln der Polizei: „Wir wünschen uns, dass die Ordnungs- und Sicherheitsbehörden weiter so konsequent gegen gesetzeswidrige Café-Casinos, Shisha-Bars und Wettbüros vorgehen“.
Der Leipziger Automatenunternehmer Andreas Wardemann, gleichzeitig Vorstand und Schatzmeister des Verbandes der Automatenkaufleute Berlin und Ostdeutschland, fordert die Polizei auf eher einzugreifen und nicht erst wenn Betäubungsmittel, Waffen, Schwarzgeld und Hehlerware im Spiel sind. „In der Eisenbahnstraße existieren derzeit vierzehn sogenannte spielhallengeprägte Gastronomiebetriebe. Sie sind alle dem schwarzen beziehungsweise grauen Glücksspielmarkt zuzuordnen“, erklärt er. „Jugend- und Spielerschutz finden in diesen illegalen Angeboten nicht statt.“
Seriöse Unternehmer bleiben auf der Strecke
Gewerbliche legale Spielhallen hingegen werden immer stärker durch die fehlgeleitete Regulierung zurückgedrängt. Abstandsregelungen zu Schulen und Kindergärten und das Verbot von Mehrfachkonzessionen machen ihnen zu schaffen. Von einst 70 seriösen Aufstellunternehmen sind nur noch etwas über 30 übrig geblieben.
„Illegale Anbieter machen sich dort breit, wo legale Spielhallen verschwinden müssen. Die letzte verbliebene legale gewerbliche Spielhalle hingegen wird demnächst schließen. Sie liegt zu nah an einer Schule“, sagt Unternehmer Wardemann, der selbst betroffen ist. Er musste 2017 seine legale Spielhalle an der Eisenbahnstraße wegen des fehlenden Abstandes zu einer Schule schließen, während Café-Casinos mit Spielautomaten wie Pilze aus dem Boden schießen.
Freizeitspieler wandern in illegale Angebote ab
BA-Präsident Thomas Breitkopf: „Es kann nicht im Sinne der Politik sein, wenn Freizeitspieler in illegale Angebote abwandern – also Internet, Hinterzimmer oder Scheingastronomie. Wir müssen gemeinsam das legale Spiel stärken und die illegalen Angebote zurückdrängen. Nur so macht Spielerschutz auch wirklich Sinn.“
Gewerbliche Spielhallen halten sich an die Jugend- und Spielerschutzvorgaben. „Wenn diese geschlossen werden, wandern Freizeitspieler in die Illegalität ab und spielen dort ungeschützt“, so Breitkopf weiter. „Das kann nicht das Ziel einer Ordnung des Automatenspielmarktes gewesen sein! Wir organisierten Aufstellunternehmer stehen voll und ganz hinter den Maßnahmen des Vollzugs!“