Advent-Event im Mini-Museum in Wittenberge: Neue Schaustücke und ein Pflichtbier im Lehners Eck
Museumsbetreiber Christian Siebert und seine Frau Daniela Siebert von Rohr begrüßen Freunde aus Hamburg: Martina Sloman (2. von links) und Peter Kemmerich (links).
Der Wittenberger Kultwirt Carsten Dittrich („Lehners Eck“) und seine Frau Birgit organisieren das Event – bereits das fünfte Jahr in Folge.
Partner und Freunde zu Gast: Birgit Bengsch und Junior Benedikt Bengsch betreiben Aral-Autohöfe in Niedersachsen.
Das unserer Branche gewidmete „Mini-Museum für münzbetriebene Geräte“ in Wittenberge lud am Sonntag zum traditionellen Glühweintreff mit Live-Musik ein. Rund 250 Gäste nutzten die Möglichkeit, alte und neue Schaustücke im Museum kennenzulernen und den 2. Advent ausgelassen zu feiern.
Die Elektronische Freizeitgeräte Betriebs- und Handels GmbH (FBH) betreibt seit 45 Jahren bundesweit Gastro-Aufstellplätze – vor allem an Autohöfen, Raststätten, Tankstellen – und hat Niederlassungen in München, Wittenberge an der Elbe und dem Ruhrgebiet.
Um für unsere Branche einen positiven Beitrag in puncto Öffentlichkeitsarbeit zu leisten und um die strukturschwache Region im Dreiländereck von Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen zu stärken, hatte FBH-Chef Christian Siebert im Juli 2019 das „Mini-Museum“ in Wittenberge, Perlebergerstraße 98, im Beisein von Bürgermeister Dr. Oliver Hermann eröffnet. Dass der Automatenunternehmer aus München-Schwabing zwei Jahrzehnte lang das BMW-Firmenmuseum leitete, kam diesem charmanten Projekt zugute.
Neu im Museum: Eigth Ball – ein Geschenk von Gustav Meuter
Den Kern des Museums bilden Unterhaltungsgeräte: Flipper, Musikboxen, Billard, Darts, Airhockey und Kiddie Rides, aber auch Geldspielgeräte, diverse Warenautomaten oder Tankstellenzapfsäulen sind zu sehen. Neu hinzugekommen ist der Flipper „Eight Ball“, ein Geschenk von Gustav Meuter, früherer produktiver Betreiber von Monaco Automaten, gegründet als Aufstellgesellschaft der Paulaner Brauerei.
Auch neu: das Geldspielgerät Saturn aus den frühen Fünfzigerjahren. Exotischer Hersteller – die heute kaum noch bekannte Firma Wilhelm Söder aus Wilhelmshaven. Außerdem bereichern jetzt ein Black Jack-Automat und eine Wurlitzer mit Musikkassetten den Bestand.
Kuscheltiere aus dem Greifer-Automaten
Gerne und oft dicht umringt auf dem Adventstreffen: der Jumbo-Greifer-Automat. Natürlich war er von Jens Lorenzen, Technischer Leiter der FBH, freigeschaltet, so dass jedes Kind den Heimweg mit einem Kuscheltier antreten konnte. Der unternehmerisch vielfältig aufgestellte Christian Siebert, gesegnet mit spannender Familiengeschichte (Bericht im AutomatenMarkt Oktober 2013) und einer Herkunft aus dem geschichtsträchtigen Baltikum (verwandt mit Torwart-Titan Oliver Kahn), spricht gerne davon, dass seine Unternehmen und Unternehmungen „im Stillen blühen“.
Aber am 8. Dezember blieb es auf der 500 Quadratmeter großen Hoffläche am Mini-Museum alles andere als still. Denn der Lehners-Eck-Wirt und FBH-Mitarbeiter Carsten Dittrich hatte fleißig die Werbetrommel gerührt und Künstler wie den Irish-Folk-Musiker Nigel Bray und die Cover-Musikerin Heike Laurin eingeladen. Außerdem waren ein Weihnachtsmann und ein Weihnachtsengel zur Freude der Kinder zu Gast.
Ein "Pflichtbier" im Lehners Eck
Christian Siebert lacht: „Immer wenn ich in Wittenberge bin, trinke ich erst mal mein Pflichtbier bei Carsten im Lehners Eck und wir spielen eine Runde Dart.“ Man muss wissen: Die kultige Gaststätte, in der viel Dart, Skat und Schach gespielt wird, befindet sich schräg gegenüber von der Wittenberger FBH-Niederlassung, und so drängte sich die vertrauensvolle Zusammenarbeit von Anfang an auf.
Carsten Dittrich erzählt, während er gerade am Bratwurstgrill rackert, dankbar: „Christian Siebert ist das absolute Gegenteil eines Protzwestlers. Er begegnet den Menschen hier auf Augenhöhe – ein ganz feiner, feinsinniger Mensch, auf den man sich verlassen kann.“
Konflikt zwischen Freiheitsbegriff und Verbotskultur
Kurz nach einer der vielen Führungen durch das Museum bleibt noch Zeit für ein kurzes Interview mit Christian Siebert. Schwere Zeiten: „Wir segeln als Gastro-Aufsteller aktuell hart am Wind und müssen sämtliche Register ziehen, um schwarze Zahlen zu schreiben.“ Was die Branche brauche, seien insbesondere „eine Erhöhung des Spielpreises, die Deckelung der Vergnügungssteuer und ein Bestandsschutz“.
Christian Siebert sieht als liberaler Demokrat zudem einen wachsenden „Konflikt zwischen dem Freiheitsbegriff und der zunehmenden Verbotskultur und bürokratischen Gängelung“ in Deutschland. Wirtschaftliche Initiative müsse als Garant unseres Wohlstandes wieder stärker belohnt werden!