28.05.2021

Zoom-Konferenz zu den Wiedereröffnungen der Spielhallen – BA sieht Licht am Ende des Tunnels – großes Paket für Mitglieder

Die mecklenburgische Automatenunternehmerin Anne Frederich berichtet von ihren Praxis-Erfahrungen.

Diese Tabelle des BA zu den Öffnungen, erarbeitet am 26. Mai, zeigt den aktuellen Stand der Dinge.

Kompetenz in der BA-Zentrale: Simone Storch und Stephan Burger mit diversen Beiträgen.

Freddy Fischer, auch genannt „Mister Gastro“, ist aus Essen/Nordrhein-Westfalen zugeschaltet.

Ein Plakat des BA, Teil des Wiedereröffnungspakets, das ab 31. Mai für Mitglieder verfügbar ist.

„Licht am Ende des Tunnels – Herausforderung Wiedereröffnung“, so der Titel der heutigen 8. BAdigital-Zoom-Konferenz. 85 Teilnehmer wollten wissen, wie man – bei aktuell dramatisch sinkenden Inzidenzzahlen – möglichst rasch wieder mit seinen Freizeitangeboten Tritt fassen kann.

Zu ersten Spielhallenöffnungen kam es bekanntlich bereits in den Bundesländern Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Sachsen-Anhalt. Und dieser Trend wird in den nächsten Tagen und Wochen weitere Bundesländer erfassen.

BA-Justiziar Stephan Burger beleuchtete die aktuellen Corona-Verordnungen und machte deutlich, dass im Gültigkeitsbereich der bundeseinheitlichen Notbremse rechtliche Auseinandersetzungen schwierig zu führen sind. Auch Verfahren gegen Einzelmaßnahmen bei Öffnungen (zum Beispiel Maskenpflicht) seien nur schwer zu gewinnen. Allerdings: Wenn wie in Baden-Württemberg die Innengastronomie öffnen darf, Spielhallen aber geschlossen bleiben müssen, könnte diese Ungleichbehandlung zu einer aussichtsreichen Klage durchaus einladen.

Für jede Filiale eine eigene WhatsApp-Gruppe

Außerdem der Tipp an die Unternehmer, stets möglichst aktuell die politischen und juristischen „Wasserstandsmeldungen“ in den Landesverbänden abzufragen.

Spannend waren die Erfahrungen aus der Praxis, vorgetragen von Anne Frederich (Joker Automaten GmbH, Mecklenburg-Vorpommern). Sie berichtete, wie sie und ihre Mitarbeiterinnen die lange Lockdown-Zeit erlebten, auch die anfängliche Angst vor dem Virus. Ein Vorteil: Für jede der 13 Filialen gibt es eine eigene WhatsApp-Gruppe, so dass die Unternehmerin mit ihren Teams in all den Monaten in einem engen vertrauensvollen Austausch stand.

Unternehmerin Petra Fockenbrock bestätigte im Chat: „Wir halten ebenso stetigen Kontakt zu unseren Mitarbeitern und haben sie auch moralisch aufgebaut, wenn der Corona-Blues zu groß wurde.“

Branche steht vor einem positiven Neustart

Anne Frederich, die auch eine Petition für den Erhalt der Arbeitsplätze in Gang gebracht hat, sieht positiv-optimistisch in die Zukunft: „Nächste Woche können wir in Schleswig-Holstein öffnen und eine Woche später in Mecklenburg-Vorpommern. Alle freuen sich darauf, dass es endlich wieder los geht.“

Auch für BA-Geschäftsführerin Simone Storch steht die Branche „vor einem positiven Neustart“. Für die 2 000 Mitglieder der BA-Landes- und Fachverbände habe man ein umfangreiches Wiedereröffnungspaket zusammengestellt, das ab dem 31. Mai im geschützten Bereich der BA-Internetseite heruntergeladen werden kann.

Darin enthalten: Hilfreiche Checklisten, aktualisierte Hygienekonzepte, Piktogramme zum Ausdrucken, Plakate (wie „Achtung! Stopp! Hier gelten die 3G! Zutritt nur für: Geimpfte, Getestete, Genesene“), auch Informationen und Übersichten zu dem wichtigen Thema Testen.

95 Prozent sind angwiesen auf den Test-Service

Apropos Testen: Eine Unternehmerin erzählte im Konferenz-Chat, dass sie von den Spielgästen drei Euro für einen Test nimmt, damit habe sie gute Erfahrungen vor Ort gemacht. Andere bieten die Tests kostenlos als Service an. Unter ihnen BA-Präsident Thomas Breitkopf: „Wir können uns jetzt endlich wieder als gute Gastgeber profilieren. Wir freuen uns über jeden einzelnen Kunden und bieten die Tests kostenlos an. Die Kunden bekommen auch auf Wunsch von uns ein Zertifikat über das negative Testergebnis ausgestellt.“

Klar sei auch: Geschätzt rund 95 Prozent der Spielgäste seit nicht ausreichend geimpft beziehungsweise genesen, diesen müsse man also einen überzeugenden Test-Service anbieten.

Dass die Service-Mitarbeiter die Tests neben ihrer normalen Tätigkeit beaufsichtigen müssen, sei eine echte, ambitionierte Herausforderung, so Simone Storch. Auch sollte der Test am besten in einem Zelt im Außenbereich stattfinden. Die BA-Geschäftsführerin rät weiterhin dazu, dafür zu sorgen, dass die Wiedereröffnungen nach dem langen Lockdown auch vom Publikum wahrgenommen werden. Zum Beispiel könnte man mit Luftballons am Eingang für Aufmerksamkeit sorgen.

Appell: Ermutigen Sie Ihre Angestellten zur Impfung!

DAV-Vorstandsmitglied Freddy Fischer warb als „Mutmacher“ dafür, die Gastro-Aufstellung nicht aufzugeben. Aus allen bisherigen Krisen sei man im Kern gestärkt hervorgegangen. „Seit 110 Jahren stehen Spielautomaten in der Gastronomie.“ Der Markt mit deutschlandweit 180 000 Gastro-Betrieben mit Vollkonzession habe genügend Potenzial.

Gleichzeitig warb „Mister Gastro“ Freddy Fischer für die Unterstützung der Verbände in diesen chaotischen Zeiten. BA-Präsident Thomas Breitkopf gab abschließend seiner Hoffnung Ausdruck, dass die Familienbetriebe der Branche auf das alte Niveau vor Corona zurückkehren werden. Eine vierte Corona-Welle werde es hoffentlich nicht geben. „Ermutigen Sie auch Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sich impfen zu lassen“, so der abschließende Appell des Präsidenten.