09.02.2015

WestLotto-Studie zum Sportwettenmarkt in NRW

„Etwa 10 000 Menschen bewegen sich in Nordrhein-Westfalen permanent im illegalen oder grauen Glücksspielmarkt“. So lautet ein Ergebnis der Feldstudie des Arbeitskreises gegen Spielsucht, der unter der Leitung von Jürgen Trümper und im Auftrag von WestLotto das Sportwettangebot in Nordrhein-Westfalen untersuchte.

Vom 2. Januar 2014 bis zum 2. Mai 2014 besuchte Trümper 880 Standorte in 138 nordrhein-westfälischen Kommunen. Darunter waren 420 Wettannahmestellen, 375 gastronomische Einrichtungen, wie Internetcafes und Kioske, 49 Spielhallen und 36 Vereinsräumlichkeiten. „Ziel der Untersuchung war es, eine größere Anzahl von Spielstätten mit Sportwettangeboten erstmalig in Nordrhein-Westfalen zu dokumentieren“, heißt es in einer Pressemitteilung von WestLotto.

Die knapp 10 000 Menschen, die laut der Feldstudie „permanent Orte des illegalen Glücksspiels“ besuchen, seien – mit Ausnahme bei den Spielhallen – zu über 98 Prozent männlich gewesen. Weiter heißt es: „Mindestens 86 Prozent der Gäste in den besuchten Objekten wiesen augenscheinlich einen Migrationshintergrund auf.“

Oddset wenig attraktiv

Laut WestLotto und Jürgen Trümper böte jeder besuchte Standort illegal Sportwetten an. Grund: Kein Anbieter besitzt eine Lizenz.

Trümpers Fazit zur Attraktivität der Annahmestellen lautet: „Wettannahmestellen sind oftmals sozio-kulturelle Treffpunkte ethnischer Gruppen. Sitzgelegenheiten und teils kostenfreie, gastronomische Angebote laden zum Verweilen ein. Hier können Menschen Wetten auf Sportevents aber auch auf nicht sport-orientierte Ereignisse aller Art und aus aller Welt tätigen und live verfolgen. Aber vor allem besteht die Möglichkeit, sich in der Runde mit Gleichgesinnten, oftmals muttersprachlich, über Sport- und Wettausgänge auszutauschen.“

Die klassische Lotto-Annahmestelle, als Spielstätte für Oddset böte die geschilderten Möglichkeiten nicht.

Der Ergebnisbericht zur Feldstudie „Sportwetten in Spielstätten in Nordrhein-Westfalen“ kann hier nachgelesen werden.