24.10.2014

Wachsende Kritik an Spielbanken im Westen

Im Düsseldorfer Landtag wächst die Kritik an den Glücksspielbetrieben des Landes. Das geht so weit, dass die Opposition aus CDU und FDP das staatliche Glücksspiel in NRW grundsätzlich in Frage stellt. "Ich sehe darin keine dringende Staatsaufgabe", sagte beispielsweise FDP-Chef Christian Lindner. Hintergrund ist die von Spielbankbetreiber Westspiel geplante Versteigerung von zwei Kunstwerken. Von dem Erlös sollen die defizitären Betriebe saniert werden.

In den vergangenen Jahren schrieb Westspiel zunehmend rote Zahlen. 2011 betrug der Jahresverlust 3,5 Millionen Euro. 2012 wurde eine Notreserve aufgelöst, um einen Verlust in Höhe von 7,9 Millionen Euro zu verhindern werden. Angaben für 2013 fehlen.

Experten fragen sich, wie lange der defizitäre Spielbetrieb die Spielbankenabgabe noch erwirtschaften kann, denn das NRW-Finanzministerium macht geltend, dass die Defizite immer noch deutlich geringer seien, als die vom Land und den Spielbankgemeinden vereinnahmten Abgaben.

Kritik am staatlichen Glücksspiel wird aber auch jenseits der finanziellen Problematik: "Im Vergleich zu privaten Spielhöllen seien staatliche Casinos das kleinere Übel", zitiert die "Rheinische Post" Suchtstellen-Chefin Ilona Flüchtenschnieder, die diese Meinung natürlich nicht begründet. Aber auch die vier staatlichen Spielcasinos in NRW könnten süchtig machen. Dass Westspiel nun in Köln sogar noch ein weiteres Casino eröffnen will, lehnt Füchtenschnieder ab: "Jede neue Spielbank produziert neue Süchtige."