Umsatzsorgen hier, Existenzängste da
Die Saarland Spielbanken, 100-prozentige Tochtergesellschaft der Saartoto, fürchten um ihre Umsätze, wenn die Pkw-Maut eingeführt wird. Grund: Fast jeder zweite der 2016 registrierten 406 000 Spielbank-Besucher kommt aus dem Ausland, vor allem natürlich aus den benachbarten Frankreich und Luxemburg.
Im vergangenen Jahr erzielten die Saarland Spielbanken an ihren sieben Standorten insgesamt einen Bruttospielertrag von 32,1 Millionen Euro. Den Löwenanteil davon mit den 805 Automaten, umgerechnet also 115 pro Standort. Dagegen kommt das Große Spiel, das es nur noch in den Casinos "Schloss Berg" in Nennig und "Deutsch-Französischer Garten" in Saarbrücken gibt, über einen folkloristischen Status nicht mehr hinaus. Sein Anteil am Bruttospielertrag liegt nach Angaben der Spielbank-Direktoren gegenüber dem Online-Angebot der "Saarbrücker Zeitung", bei 1,7 Mllionen Euro.
Um ihrer sorgenollen Äußerung Nachdruck zu verleihen, machen die Spielbank-Direktoren Peter Jacoby und Michael Burkert auf die Arbeitsplatzgefahr für 310 Mitarbeiter aufmerksam und listen detailliert auf, wieviel Geld sie dem Land und den sieben Kommunen mit Spielbank zahlen.
Die Sorgen sollen nicht kleingeredet werden, aber die der saarländischen Spielhallenbetreiber sind deutlich größer. Sie erwarten nicht nur Umsatzeinbußen, sie fürchten um ihre Existenz.
"Sollten das Saarländische Spielhallengesetz und die restriktiven Anwendungshinweise des Wirtschaftsministeriums Bestand haben, müssten mindestens drei Viertel der Spielhallen schließen, sagt Christian Antz, Vorsitzender des Automaten-Verbandes Saar, ebenfalls gegenüber dem Online-Angebot der "Saarbrücker Zeitung". Und: Im Spielhallenbereich des Saarlandes gibt es nicht wie bei den Spielbanken sieben Betriebe mit 310 Mitarbeitern, sondern rund 130 Betriebe mit etwa 1 000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten – plus Aushilfskräften. Und von den Vergnügungssteuern der Spielhallen profitieren nicht nur sieben Städte und Gemeinden, sondern fast alle saarländischen Kommunen.
Vermutlich müssen sich die Spielbanken wegen der Maut also keine allzu großen Sorgen machen. Sie könne die Spieler "einsammeln", die keine Spielhalle mehr finden. Böse Zungen behaupten schon seit längerem, das sei der eigentliche Sinn des Landesspielhallengesetzes.