10.10.2017

Tragender Wirtschaftsfaktor

Niemand stört sich daran, dass Online-Glücksspiele in Deutschland verboten sind, am wenigsten die Spieler. Dabei müsste mangels Regulierung und Besteuerung des ohnehin nicht zu verhindernden Angebots wenigstens dem Finanzminister zum Heulen zumute sein.

Nach einem Bericht der  „Allgemeine Zeitung“ aus Coesfeld ist Glücksspiel keine gesellschaftliche Randerscheinung. Drei Viertel der Deutschen hätten einschlägigen Studien zufolge in irgendeiner kommerziellen Form ihr Glück versucht, und insbesondere Online-Casinos hätten sich zu einem „tragenden Wirtschaftsfaktor“ entwickelt.

Die Zeitung bezieht sich unter anderem auf den 2. Bundeskongress zum Glücksspielwesen, der Anfang April in Berlin stattfand. Dort stellte Prof. Bert Rürup, Präsident des Handelsblatt Research Institutes, die Ergebnisse einer aktuellen Studie zum deutschen Glücksspielmarkt vor (AutomatenMarkt berichtete). Demnach erwirtschaftete der deutsche Glücksspielmarkt im Jahr 2015 Bruttospielerträge von 12,7 Milliarden Euro. Online-Casinos, private Sport- und Pferdewetten, Online-Zweitlotterien und Online-Poker – also der hierzulande immer noch illegale Schwarzmarkt – steuerte dazu rund 2,3 Milliarden Euro bei.

„Online-Casinos feiern freilich nicht von ungefähr Triumphe. So winken bei Casino Cruise etwa neben einem Willkommensbonus von 1000 Euro 200 Freispiele. Die zweite Einzahlung wird um 50 Prozent bis zu einem Maximalbetrag von 200 Euro aufgestockt, während auf einen glücklichen Gewinner eine Mittelmeerkreuzfahrt wartet“, schreibt die „Allgemeine Zeitung“.

In Anbetracht der über 1200 Spiele von NetEnt, Microgaming, Play ’N GO und NYX sowie der über 200 Spiele für Mobilgeräte falle es Kunden schwer, Casino Cruise Ade zu sagen, zumal sich die Treue für die Kunden auch noch bezahlt mache. Wer durchs Spielen genug Loyalitätspunkte gesammelt habe, komme fortan als VIP in den Genuss besonderer Vorzüge. So wird in der Royal Suite des Kaptain’s Clubs dem Kunden nicht nur ein persönlicher Mitarbeiter zur Seite gestellt, sondern ihm auch mit VIP-Einladungen und Geschenken das Leben versüßt.