24.11.2000

Toto-Lotto erreicht Rekordmarke

Der Staat zockt immer mehr ab. Nicht nur bei den Steuern aufs Benzin. Sondern auch beim Glücksspiel. Allerdings klopft sich dafür etwa Reinhard Scheibe noch auf die Schulter. Er ist Geschäftsführer von Toto-Lotto in Niedersachsen. Nach Hochrechnungen, so vermeldeten jetzt die Tageszeitungen, werde die neue Rekordmarke von 1,526 Milliarden Mark allein in Niedersachsen, allein durch Toto Lotto, ohne Spielbanken, an Einnahmen in diesem Jahr erwartet. „Lotto ist ein Gewinn für jeden“, wird Scheibe zitiert. Dass mittlerweile durch die hemmungslose Werbung fürs Casino- und Lottospiel sowie Oddset-Wetten inzwischen das Spiel für viele Menschen ein Verlust ist, wird geflissentlich verschwiegen. „Bei uns suchen immer mehr Menschen Hilfe, die durch das Glücksspielangebot des Staates in Schwierigkeiten geraten sind“, hat dazu bereits vor einem knappen Jahr der Arbeitskreis gegen Spielsucht in Unna konstatiert. Doch diese Problematik wird sehr oft in Tageszeitungen, wie das aktuelle Beispiel zeigt, ausgeblendet. Und stattdessen die Wohltätigkeit des Staates betont, der mit den Einnahmen aus dem Glücksspiel etwa Sportstätten saniert. Während für unsere Branche problematisches Spielverhalten ein ernstes Thema ist, scheint das Vater Staat immer noch übersehen zu wollen.